Die Herisauerin Vera Marke konnte 2020 ein 300 Jahre altes, denkmalgeschütztes Haus in Hundwil erwerben. Seither hat sie verborgene Tapeten zutage gefördert, Riemenböden mit Bienenwachs behandelt und ein Roman-Signer-Zimmer eingerichtet. Im Keller lagert sie historische Pigmente – darunter ein Grün, das Napoleon zum Verhängnis wurde.
Seit fünf Jahren restauriert eine Ausserrhoder Künstlerin ein Haus wie ein Gemälde – und hat eine bunte Welt entdeckt
Im Badezimmer mit frei stehender Badewanne aus dem Thurgauer Bauteillager sieht man durch die Sprossenfenster direkt auf die Appenzeller Hügellandschaft. Die Sorgfalt steckt in den Details: Die Vorhänge hat Vera Marke von Hand bedruckt.Wobei Renovation in Zusammenhang mit diesem Haus ein Begriff ist, der zu kurz greift. Denn die Künstlerin versteht die Instandsetzung und Umnutzung als Forschungsprojekt und das Gebäude als begehbares Gemälde.
Letzten Sommer hat sie im Rahmen eines akademischen Forschungsprojektes das Pulver probehalber zu Ölfarbe angerührt und ausgemischt – unter freiem Himmel, mit Maske und Handschuhen geschützt. Das Resultat war enttäuschend: Das Schweinfurter Grün verlor seine schöne Tönung und erwies sich als zu zäh, um es auf grosse Flächen aufzutragen. Vera Markes Fazit: «Diese Farbe hat damals kein Maler gebraucht.
Vera Marke nutzt das Haus Dorf 10 auch als Showroom für ihre Werke. Im Spiegel sind zwei ihrer Anagramme zu sehen.Ist das Haus Dorf 10 ein Lebensprojekt? Vera Marke macht keine Prognose. «Momentan ist es noch sehr ergiebig, ein Motor für mein Schaffen und ein ganz wichtiger Ort in meinem Leben.
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