Ein Schweizer Diplomat hat eine entscheidende Rolle bei der Befreiung der entführten nigerianischen Schülerinnen, die als «Chibok Girls» bekannt wurden, gespielt. Der Diplomat, Pascal Holliger, war erfolgreich, wo so viele andere scheiterten und half Familienangehörigen im Oktober 2016 bei der Wiedersehensfeier mit den Mädchen.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieAls 276 Nigeria nerinnen entführt wurden, schrie die Welt auf. Kaum jemand weiss: Die «Chibok Girls» wurden von einem Schweizer Team befreit – mit Roger Federer in einer Mininebenrolle.
Holliger stimmt zwar einem Hintergrundgespräch für diesen Artikel zu, will sich aber nicht fotografieren lassen. Der 44-jährige Neuenburger warnt auch gleich zu Beginn des Gesprächs, dass er kaum etwas Konkretes über seine Tätigkeit als Mediator in Konflikten und Kriegen erzählen könne. Denn seine Gesprächspartner vertrauten auf seine Diskretion, gestern in Nigeria, heute anderswo in Afrika.
Auf den über 400 Seiten werden einige Geheimnisse der Friedensvermittlung des EDA gelüftet. Dennoch ist das nur auf Englisch erschienene Buch von 2021 in schweizerischen Medien unbeachtet geblieben.Für Pascal Holliger war Nigeria der erste Aussenposten im diplomatischen Dienst, aber Afrika kannte er bereits sehr gut. Er war nicht nur in Brasilien, den USA und im Neuenburger Jura aufgewachsen, sondern auch in Südafrika. Ans Kap kehrte er als junger Erwachsener zurück.
Für Boko Haram war die Entführung, was 9/11 für Bin Laden war. Das Massenkidnapping bewirkte, dass die Gruppierung im Westen teilweise als gefährlichste Terrororganisation der Welt dargestellt wurde. Die Chibok Girls waren, nicht zuletzt wegen der internationalen Aufmerksamkeit, auch für Nigerias Machthaber äusserst wichtig.
Gemäss den Buchautoren konnte Holliger ihn trotzdem überzeugen mitzumachen. Dabei schadete es sicherlich nicht, dass der Diplomat den Terroranalysten, der auch Tennisfan war, einmal kurz mit seinem alten Bekannten Roger Federer am Telefon sprechen liess.In der Schweizer Botschaft durchleuchteten die Friedensagenten die Strukturen von Boko Haram. Es galt, die richtigen – das heisst: wichtigen – Ansprechpartner zu eruieren und auch die Wege, um an sie heranzukommen.
Dies verunmöglichte alle Lösungen – bis zu einem Meeting in Manhattan im September 2016: Der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann kam am Rand einer UNO-Konferenz in New York mit dem nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari zusammen.
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