Das Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat in der Ukraine Entsetzen und Verzweiflung ausgelöst. Die Ukraine fühlt sich von den USA im Stich gelassen und in einer prekären Situation zwischen Russland und den USA.
Die schlimmsten Befürchtungen werden wahr: Die Ukraine erwacht nach dem Trump-Telefonat im Schockzustand. Bisher sind viele Menschen in der Ukraine der Präsidentschaft von Donald Trump mit Zweckoptimismus begegnet. Dass sich das nun ändert, hat mehr als nur die offensichtlichen Gründe. In Bedrängnis: Der ukrainische Präsident muss am Tag nach dem Trump-Telefonat klarstellen, dass es keine Verhandlungen ohne Beteiligung der Ukraine gibt. Der 12.
Februar war schon öfter ein schwarzer Tag der Ukraine. Vor zehn Jahren wurde an diesem Datum das berühmt-berüchtigte Minsker Abkommen zur Regulierung des Donbass-Krieges unterschrieben - aus ukrainischer Sicht ein schmerzhafter und schlechter Kompromiss. Dieser Mittwoch begann nun mit einem schweren russischen Luftangriff auf Kiew mit ballistischen Raketen und Drohnen, der Tote und Verletzte brachte. Dann setzte er sich mit umstrittenen Aussagen des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth fort und endete mit einer politischen Bombe: dem offiziellen Telefonat zwischen Präsident Donald Trump und Kremlherrscher Wladimir Putin. Erst danach rief Trump bei Wolodimir Selenski an. Über Trumps Pläne, zuerst mit Putin zu sprechen, wurde Kiew offenbar im Voraus nicht informiert. \I had a long and detailed conversation with President Trump. I appreciate his genuine interest in our shared opportunities and how we can bring about real peace together. Zuerst machte der ukrainische Präsident in seiner traditionellen Abendbotschaft noch gute Miene zum bösen Spiel – und sprach von einem «guten, detaillierten» Gespräch mit Trump. Sowieso fällt Selenski seit dem Wahlsieg vor allem mit lobenden Worten für den neuen US-Präsidenten auf. Am Donnerstag, während des Besuchs in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj auf dem Weg zur Münchner Sicherheitskonferenz, brachte er dann aber doch eine gewisse Enttäuschung zum Ausdruck. Es sei nicht besonders angenehm gewesen, dass Trump zuerst mit Putin gesprochen habe. Denn es gelte als die oberste Priorität, dass die Ukrainer sich zunächst mit US-Vertretern treffen, um eine strategische Position zu erarbeiten, wie Putin gestoppt werden könne. Erst dann wären faire Gespräche mit Russland vorstellbar. ❗️Ukraine will not accept any bilateral peace talks without the participation of Kyiv and European partners, – Zelensky. About Trump’s call first to Putin, and then to the President of Ukraine: “I do not accept that it was a priority, that – to talk to the Russian Federation… Dass Selenski leichte Kritik in Richtung Trump übte, ist ein Ausdruck des Schockzustandes, in dem die ukrainische Bevölkerung am Donnerstag aufgewacht ist. Bisher schaute eine Mehrheit - etwas überraschend - mit leichtem Zweckoptimismus auf Trumps Präsidentschaft. Dabei ging es nicht um das Telefonat an sich: Dass Trump direkte Kontakte nach Moskau wiederherstellen will, war eigentlich von Anfang an klar. Auch hat sich der Grossteil der Ukrainer längst damit abgefunden, dass die Wiederherstellung der territorialen Integrität auf militärischem Wege mit den vorhandenen Ressourcen vorerst kaum realistisch sein wird. Ebenso wenig glaubte so gut wie niemand daran, dass Trump an der Nato-Mitgliedschaft der Ukraine interessiert sei. Denn sein Vorgänger Joe Biden war es in Wirklichkeit auch nicht. Der eigentliche Grund für den Schockzustand ist das Gefühl, dass sich vielleicht doch so gut wie alle Befürchtungen hinsichtlich Trump bewahrheiten könnten, die es schon immer gegeben hat – und dass der amtierende US-Präsident nicht in der Lage zu sein scheint, die russische Aggression auch nur im Ansatz zu verurteilen. Dass zwei Nukleargrossmächte hinter dem Rücken der Ukraine und auch ohne europäische Beteiligung über das Schicksal der Ukraine entscheiden wollen, weckt in der Bevölkerung viele Ängste – ebenso, dass Donald Trump unter Umständen dazu bereit wäre, Kiew die Einstellung der Kampfhandlungen auf Kosten der ukrainischen Interessen aufzuzwingen. So we are supposed to give up our national territory, vow never to join NATO no matter what Russia does to us, AND also give Donald Trump our rare earth metals? That's a very interesting deal from an aggressor and a partner that was to support our security in exchange for…Letzteres beunruhigt besonders den renommierten Sicherheitsexperten Mykola Beleskow vom Nationalen Institut für strategische Studien. Dieser verweist mit Unverständnis darauf, dass bisher inhaltlich nur über die Zugeständnisse der Ukraine und nicht über mögliche Kompromisse seitens von Russland diskutiert worden sei. Auch Julija Sabelina, gut informierte Politikjournalistin, die sich in diesen Tagen vor allem mit Kontakten zwischen Kiew und dem Trump-Lager beschäftigt, spricht vom Druck, der derzeit auf die Ukraine ausgeübt wird – und wohl weiterhin ausgeübt werden wird. Schon länger zeigt sich Wolodimir Selenski einem Waffenstillstand ohne übertriebene russische Vorbedingungen offen gegenüber
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