Rotwein liebt Olivenöl: Das Thurgauer Theater Bilitz spielt eine charmant humorvolle Version von «Romeo und Julia»

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Rotwein liebt Olivenöl: Das Thurgauer Theater Bilitz spielt eine charmant humorvolle Version von «Romeo und Julia»
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Das Thurgauer Theater Bilitz bringt eine humorvolle und leichtfüssige Version von Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“ für Kinder ab sieben Jahren auf die Bühne. Anstatt im Verona der Renaissance spielen die Darsteller in einer thurgauischen Dorfbeiz und nutzen Alltagsgegenstände wie PET-Flaschen und Küchengeräte als Requisiten. Die Geschichte wird von Köchin und Kellner erzählt, die die Liebesgeschichte mit viel Witz und Lebensfreude interpretieren.

Rotwein liebt Olivenöl: Das Thurgau er Theater Bilitz spielt eine charmant humorvolle Version von «Romeo und Julia» Zwischen Säli und Küche einer Dorfbeiz von heute versetzen sich Köchin und Kellner ins Verona der Renaissance – und nehmen Publikum ab sieben Jahren mit. Als Requisiten für das Liebesdrama im Theater haus Thurgau in Weinfelden dienen PET-Flaschen und Küchengeräte.

Wie die jugendlichen Haudegen Mercutio und Tybalt: Simon Gisler und Agnes Caduff steigern sich zwischen Getränkeharassen und Gemüsekisten in die bekannteste Lovestory aller Zeiten hinein. Erwachsene denken beim Stichwort «Romeo und Julia» gleich an die nächtliche Balkonszene, an Nachtigall und Lerche, an Masken, Gefechte und an das todtraurige Ende der Geschichte. In Shakespeares Theaterfassung wurde sie Weltliteratur. Liebe, die nicht sein darf, weil sie den Eltern nicht passt: So etwas dürften aber auch schon Kinder kennen, vom Sandkasten an. Zum Glück geht es meist nicht so tragisch aus wie bei den zwei Teenies aus Verona und ihren zerstrittenen Familien, den Capulets und Montagues – die in verschiedenen Versionen der Geschichte immer wieder ein bisschen anders heissen. Menschen ab sieben Jahren hat das Thurgauer Theater Bilitz mit seiner neuen Eigenproduktion auf der Basis von Shakespeares Klassiker im Visier. An der Premiere am Sonntag in Weinfelden waren die unter Zehnjährigen tatsächlich gut vertreten. Aber natürlich sassen auch viele im Publikum, die den Stoff gut kennen. Auf ihre Rechnung kommen die einen wie die anderen. Die einstündige Version, inszeniert von Theaterleiter Roland Lötscher, spielt und erzählt die Geschichte leichtfüssig und humorvoll nach. Nicht in Verona, sondern hinter den Kulissen einer Hochzeitsfeier in irgendeiner thurgauischen Dorfbeiz (Bühne: Gabor Nemeth, Kostüme: Nathalie Péclard).Agnes Caduff, die Köchin, schickt sich gerade an, die Hochzeitstorte aus dem Gefrierschrank zu holen, Simon Gisler als Kellner gönnt sich eine Verschnaufpause. Verstohlen güggseln sie zwischen Harassen und Gemüsekisten ins Gasthaus-Säli und freuen sich, dass die Familien sich beim Tanz so munter mischen. Gar nicht selbstverständlich! Schnell kommen beide ins Erzählen und landen unversehens beim Klassiker: bei «Romeo und Julia».Ein Wort gibt das andere, sie holen ihren Musikerkollegen Daniel R. Schneider, der eben noch Walzer und Schnulzen im Säli georgelt hat, mit ins Boot. Zu dritt malen sie sich und dem Publikum sinnlich den Schauplatz aus – eine Marktszene, die feinen Leute von Verona und die verfeindeten Familien. Um den tragischen Konflikt besser zu veranschaulichen, greifen sie nach den nächstbesten Requisiten einer Wirtshausküche. Eine Rotweinflasche verkörpert Romeo, Sohn reicher Weinhändler, eine Olivenölflasche mit blonden Strohwolle-Locken Julia. Schöpfkellen müssen als Masken herhalten, eine Cake-Backform wird zu Julias Sarg, gefochten wird mit PET-Flaschen. Im Feuereifer des Spielens müssen sich Köchin und Kellner immer wieder einmal gegenseitig bremsen und korrigieren: «Stirb nicht, das ist jetzt noch zu früh!»So ahnt man zwar, wie herzzerreissend die verbotene Liebe ist, schmunzelt aber zugleich vergnügt über die beiden nicht mehr ganz taufrischen Serviceangestellten, die sich so selbstvergessen ins Zeug legen. Mit vollem Mitgefühl für Julia und Romeo, doch auch mit der Lebenserfahrung von zweien, die schon auf vielen Hochzeiten geschuftet haben und zwischendurch gern darüber sinnieren. Auch Musiker Daniel R. Schneider wird eingespannt. Wenn es dramatisch wird, muss er mitspielen und den Pater Lorenzo mimen. Ansonsten sitzt er am Cembalo und grundiert Lieb und Leid mit Stücken aus Bachs Notenbüchlein für Anna Magdalena – nicht gerade das, was man von einem Hochzeitsmusiker erwartet. Aber es kontrastiert schön mit der sonst eher handfesten, nicht allzu vornehmen Spiel- und Erzählweise von Köchin und Kellner. Die sich so einprägt, dass man fortan weiss: Es war die Nachtigall – und nicht die Lerche. Aufgeführt wird die neue Bilitz-Produktion in den nächsten Wochen ausschliesslich in Schulen. Vorläufig müssen Eltern und Grosseltern wohl selbst aktiv werden: mit allem, was der Küchenschrank an Requisiten bietet

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