Die deutsche Politikerin Ricarda Lang hat nach ihrem Rücktritt als Bundesvorsitzende der Grünen massiv an Gewicht verloren. Lang betont, dass der Abnehm-Versuch gesundheitliche Gründe hatte und sie sich in der Vergangenheit wegen ihres Körperbilds stark ausgegrenzt fühlte. Sie spricht über die Herausforderungen des Gewichtsverlustes und die Kritik, die sie innerhalb und außerhalb ihrer Partei erhielt.
Die deutsche Grüne n- Politik erin Ricarda Lang (31) ist kaum wiederzuerkennen: Seit ihrem Rücktritt als Bundesvorsitzende der Partei hat die 31-Jährige massiv an Gewicht verloren. Geplant sei dies aber schon seit dem Frühjahr 2024 gewesen, wie Lang in einem Interview mit der Wochenzeitung «Die Zeit» berichtete. Wegen ihres Übergewichts war die junge Frau immer wieder mit Hass konfrontiert. Für ihre Kritik er habe sie aber nicht abgenommen, berichtet Lang. «Der Grund war vor allem meine Gesundheit .
Ich habe einen Job, der wahnsinnig auslaugt, und ich will ihn noch ein paar Jahre machen.» Der Rücktritt habe ihr die Umsetzung erleichtert. So nehme sie sich viel mehr Zeit für sich selbst, koche mehr und trinke kaum noch Alkohol. Auch unterwegs esse sie nicht mehr so viel. Diäten waren vorher nie ein Thema Lang berichtet ausserdem, dass viele ihrer Mitmenschen sich gar nicht trauten, sie auf ihre Gewichtsreduktion anzusprechen. Stattdessen gingen die Leute «lustige Umwege», um sie auf die Veränderung aufmerksam zu machen: «Ich bekomme zum Beispiel ganz oft Komplimente für mein Outfit: Das sieht so toll aus! Das Outfit hatte ich aber auch schon die letzten Jahre an.» Um die Situation für alle einfacher zu machen, spricht Lang das Thema dann selbst an. Für die Grünen-Politikerin war es der erste Abnehm-Versuch. «Ich habe Freundinnen, die mit 14 oder sogar mit zwölf ihre erste Diät gemacht haben und auf 18 Jahre Gewichtsschwankungen zurückschauen können», erzählt sie. Für sie sei es aber das erste Mal gewesen, dass sie sich so mit ihrem Körper auseinandergesetzt habe. Es sei «echt harte Arbeit» gewesen. Oft heisse es, man müsste zum Abnehmen auf nichts verzichten. «Das ist natürlich Bullshit. Natürlich verzichtest du. Wenn du abnehmen willst, verzichtest du auf Kalorien.» Kritik auch innerhalb der eigenen Partei Wegen ihres Gewichts und ihres Umgangs damit musste sich die Politikerin immer wieder Kritik anhören, sogar innerhalb ihrer eigenen Partei: «Ricarda zwingt uns immer wieder Debatten über Bodyshaming und Feminismus auf. Wir kommen gar nicht mehr dazu, über unsere Inhalte zu reden», habe sich ein Parteimitglied anonym zu ihr geäussert. Das sei für sie extrem verletzend gewesen. «Dass dieses Thema und damit auch wieder mein Körper als Waffe eingesetzt wurde in einer innerparteilichen Auseinandersetzung, fand ich schäbig.» Seit sie abgenommen habe, sei die Welt aber ein «bisschen freundlicher» geworden, sagt Lang. «Und ich merke, dass ich mich einfacher bewege. Zur S-Bahn rennen, Freunde im fünften Stock besuchen – auch wenn ich nie ein Fan des fünften Stocks sein werde.» Insgesamt wünsche sich Lang, dass Menschen weniger die Körper von anderen kommentieren oder abwerten. Dann würden sich die betroffenen, übergewichtigen Personen auch ganz von alleine mehr mit dem Thema auseinandersetzen
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