Regenerative Landwirtschaft: Die Zukunft der Menschheit

Umwelt Nachrichten

Regenerative Landwirtschaft: Die Zukunft der Menschheit
Regenerative LandwirtschaftNachhaltigkeitUmweltprobleme
  • 📰 nau_live
  • ⏱ Reading Time:
  • 202 sec. here
  • 14 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 115%
  • Publisher: 63%

Martin Jucker, gelernter Obstbauer und Unternehmer, spricht über die Herausforderungen der aktuellen Landwirtschaft und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lösung. Regenerative Landwirtschaft, die auf traditionellen Praktiken und moderner Wissenschaft basiert, wird als zukunftsweisendes Konzept vorgestellt.

Der letzte 50 Jahre sind menschengemacht. Es ist genug Essen da, um alle zu ernähren. Das Problem liegt in der Verteilung. Aber die vermeintlichen Wundermittel haben Nebenwirkungen. Viele Nebenwirkungen. Und diese werden je länger, je sichtbarer. Kann auch Nützlinge töten. Ein Mittel zur Unkrautbekämpfung kann auch die Kulturpflanzen selbst schädigen. Um einiges komplexer wird es, wenn Probleme eine Vielzahl von Ursachen haben.

Wir sehen aktuell ein Artensterben, das an Dramatik und Schnelligkeit kaum mehr zu überbieten ist. Pestizide und Kunstdünger tragen eine Mitschuld. Aber es gibt nicht DIE eine klare Ursache, die sich beheben lässt. Stattdessen führt die Kombination vieler unterschiedlicher Faktoren dazu, dass sich das Problem immer weiter verstärkt. Entsprechend schwierig ist es, diese Vielzahl an Ursachen anzugehen und die entsprechenden Verantwortlichen in die Pflicht zu nehmen. Jede Interessenvertretung hat die Möglichkeit, auf die anderen zu zeigen und Zweifel an der eigenen Verantwortung zu säen. Gerade weil der Dunstkreis der Verantwortlichkeiten so gross ist, wird – insbesondere auf politischer Ebene – wenig bis gar nichts geändert. Ganz nach dem Motto: «Sollen doch zuerst die anderen zeigen, dass sie etwas ändern.» Das Paradoxe an der Situation ist, dass dabei ein grosser Verlierer zurückbleibt: die Menschheit! Denn: Machen wir so weiter wie bisher, schaufeln wir uns langsam, aber sicher unser eigenes Grab. Was ist mein Ansatz als Bauer? Pestizidfrei zurück ins Mittelalter zur Hungersnot und Mangelernährung? Definitiv nicht. Wir können uns aber Inspiration von früheren Praktiken holen. Für mich heisst der Lösungsansatz «regenerative Landwirtschaft». Sie nutzt traditionelle landwirtschaftliche Praktiken und kombiniert sie mit moderner Wissenschaft und Technologie. Denn wir müssen und werden es schaffen, eine neue Produktionsmethode zu etablieren, die keine Pestizide und keinen Kunstdünger braucht. Unsere Vorfahren konnten das auch, wie es Agrarjournalist Jürg Vollmer im Contryside Newsletter schön beschreibt. Wieso soll das nicht mehr gehen? Es ist ein hochkomplexes Zusammenspiel verschiedenster Arten von Lebewesen. Vom Bakterium bis zum Elefanten sind alle beteiligt. Die regenerative Landwirtschaft trägt dem Rechnung. Ist die Artenvielfalt gross genug, stellt sich ein Gleichgewicht ein, welches verhindert, dass sich eine Art übermässig vermehrt. Auch Krankheiten können sich so nicht epidemisch ausbreiten. Ein Grossteil der Arten lebt im Boden. Auch wenn die nette Honigbiene auf der blühenden Magerwiese meist als Symbol für die Artenvielfalt gilt, müssen wir zuerst ganz unten ansetzen: beim Zusammenspiel des Mikrobioms (Gesamtheit aller Mikro-Organismen) im Boden mit den Pflanzen, die ihre Wurzeln darin haben. Alles, was wir in der regenerativen Landwirtschaft machen, dient am Anfang der Förderung des Bodenlebens und dem Wiederaufbau des Mikrobioms. Jeder Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln schädigt das Bodenleben. Ob diese Pflanzenschutzmittel aus der konventionellen oder biologischen Landwirtschaft sind, ist weitgehend unbedeutend. Wenn sie wirken, haben sie auch Nebenwirkungen. Wir versuchen also, die abbauenden Prozesse, die wir in den letzten 80 bis 100 Jahren gepflegt haben, umzukehren in aufbauende Prozesse. Wir arbeiten mit der Natur, um die natürlichen Kreisläufe wiederherzustellen. Es ist in der Theorie so klar und logisch. In der Praxis ist die Zusammenarbeit mit der Natur manchmal knifflig. Die Natur kennt die Grundprinzipien von fressen und gefressen werden – und der Stärkere gewinnt. Nicht unbedingt die Werte, die wir als Gesellschaft pflegen. Regenerative Landwirtschaft bedeutet; grosse Investitionen über eine lange Zeit zu leisten, ohne wirklich zu wissen, ob sie sich auszahlen werden. Wir tun es trotzdem. Ich persönlich bin überzeugt, dass wir es uns nicht leisten können, nichts zu verändern. Es ist jetzt Zeit, zu handeln. Und es ist jetzt Zeit, die Zukunft der Menschheit in die Hand zu nehmen. Schön und gut, aber wo soll man als verantwortungsvoller Mensch und Nicht-Bauer oder -Bäuerin jetzt ansetzen? Die Lösung beginnt bei jedem und jeder Einzelnen. Tun wir nichts, erleiden wir den gleichen Schiffbruch wie die Politik. Wie wärs etwa mit einer Blumenwiese statt Rasen im Garten? Wie wäre es, wenn du dich bei deinem Einkauf für Produkte aus regenerativer Landwirtschaft entscheidest? Wie wärs, wenn du ein Bienenhotel bei dir aufstellen würdest

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

nau_live /  🏆 18. in CH

Regenerative Landwirtschaft Nachhaltigkeit Umweltprobleme Artensterben Pestizide Kunstdünger Bodenleben Gesellschaft Zukunft Der Menschheit

Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Gemüse aus dem Glashaus: Regenerative Landwirtschaft im WandelGemüse aus dem Glashaus: Regenerative Landwirtschaft im WandelOlivia Stafflage und andere Landwirte setzen nachhaltige Methoden in der Landwirtschaft ein. Von der Selbstversorgung auf dem Bauernhof bis hin zur Verwendung von innovativen Technologien wie dem Wärmesystem Thermitube. Die Geschichte von Landwirten, die ihre Produkte direkt an den Verbraucher verkaufen und die Zukunft der nachhaltigen Lebensmittelproduktion.
Weiterlesen »

Bargeld-Initiative: Die Freiheitliche Bewegung kämpft für die Zukunft des GeldsBargeld-Initiative: Die Freiheitliche Bewegung kämpft für die Zukunft des GeldsFast 36 Prozent der Schweizer bezahlen noch immer Bargeld, obwohl der Trend klar in Richtung kontaktlose Zahlungen geht. 97 Prozent der Befragten wollen aber weiterhin die Möglichkeit haben, mit Bargeld zu zahlen. Richard Koller, Präsident der Freiheitlichen Bewegung Schweiz, hat eine Volksinitiative gestartet, um die Bargeld-Freiheit zu schützen.
Weiterlesen »

Jahresrückblicke: Ein Blick in die Vergangenheit, bevor wir in die Zukunft schauenJahresrückblicke: Ein Blick in die Vergangenheit, bevor wir in die Zukunft schauenDer Artikel erörtert die Bedeutung von Jahresrückblicken, sowohl im globalen als auch im persönlichen Kontext. Es wird die Konzentration, die die zeitliche Distanz bietet, hervorgehoben, sowie die Gelegenheit, auf sowohl positive als auch negative Ereignisse des vergangenen Jahres zu reflektieren. Der Autor erzählt von der Nostalgie, die Jahresrückblicke auslösen, und der Herausforderung, die bewegenden Momente des Lebens in Worte zu fassen.
Weiterlesen »

Wünsche für die Ostschweiz: Prominente blicken in die ZukunftWünsche für die Ostschweiz: Prominente blicken in die ZukunftProminente Persönlichkeiten aus der Ostschweiz äußern sich zu ihren Wünschen für die Region und sich selbst im Jahr 2025.
Weiterlesen »

Tele M1 wird 30: Rückblick auf die Anfänge und Ausblick in die ZukunftTele M1 wird 30: Rückblick auf die Anfänge und Ausblick in die ZukunftTele M1 feiert am Montag sein 30-jähriges Bestehen. Wir begleiten Chefredaktor Stephan Gassner auf eine Reise durch die Anfänge des erfolgreichsten Regionalsenders der Schweiz und werfen einen Blick in die Zukunft. Tele M1 plant einen Programmausbau mit neuen Formaten und setzt weiterhin auf die engagierten Videojournalisten, die täglich im Einsatz sind.
Weiterlesen »

Die CSS und die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der SchweizDie CSS und die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der SchweizPhilomena Colatrella, CEO der CSS, diskutiert die hohen Kosten in der Gesundheitsversorgung Schweiz, neue Modelle für eine bessere Versorgung und die finanzielle Situation der grössten Krankenkasse.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-04-02 13:31:43