Rauch in der Kabine: Sicherheitsdiskussion um Zapfluftsysteme

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Rauch in der Kabine: Sicherheitsdiskussion um Zapfluftsysteme
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Ein Vorfall mit einem Swiss-Flug, bei dem Rauch in der Kabine aufgetreten ist, hat die Debatte über die Sicherheit von Zapfluftsystemen in der Luftfahrt neu entfacht. Während diese Systeme in den meisten Flugzeugen verwendet werden, gibt es Bedenken bezüglich der Gefahren bei einem Triebwerkschaden.

Bei fast allen Flugzeugen wird die Atemluft direkt aus dem Triebwerk gewonnen. Das gilt auch für die Swiss-Maschine, die Ende Dezember in Graz notlanden musste. Das System ist umstritten – und es gibt eine Alternative. Ein Airbus A220 der Swiss musste aufgrund von Rauch in der Kabine in Österreich notlanden. Ein 23-jähriger Flugbegleiter starb später im Krankenhaus. Die Ursache des Rauchs wird noch untersucht.

Der Vorfall hat aber die Diskussion über die Sicherheit von Zapfluftsystemen in der Luftfahrt neu entfacht. Zapfluftsysteme, die in den meisten Flugzeugen verwendet werden, leiten Luft direkt aus den Triebwerken in die Kabine. Diese Praxis ist umstritten, da bei einem Triebwerkschaden giftige Stoffe – etwa in der Form von Rauch – in die Kabine gelangen können. Dieter Scholz, Professor für Flugzeugentwurf, bezeichnet den Vorfall als weiteres Beispiel für ein bekanntes Sicherheitsproblem. Trotz der Risiken bleibt das System Industriestandard, da es als energieeffizient und zuverlässig gilt. Mit einem anderen Flugzeugtyp wäre der Swiss-Zwischenfall wohl glimpflicher ausgegangen: einer Boeing 787. Die Maschine, auch Dreamliner genannt, bezieht als einziger Flugzeugtyp die Aussenluft über Einlässe am Rumpf. Über eigens dafür vorgesehene elektrische Kompressoren wird die Luft verdichtet. Noch ist allerdings nicht bewiesen, dass auf dem Swiss-Flug der Triebwerksschaden die Ursache für den Rauch in der Kabine war. Die Ermittlungen der österreichischen und Schweizer Behörden dauern an. Kritiker der Zapfluftsysteme argumentieren, dass selbst geringe Mengen an Turbinenöl, die in die Kabinenluft gelangen, gesundheitliche Langzeitschäden verursachen können. Der Begriff «Dirty Socks Smell» beschreibt den typischen Geruch, der bei solchen Vorfällen auftritt. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Zwischenfällen, bei denen Besatzungsmitglieder über Übelkeit und Konzentrationsprobleme klagten. Das sogenannte aerotoxische Syndrom wird oft als Ursache vermutet, doch offizielle Daten fehlen. Die Luftfahrtbranche sieht keinen Handlungsbedarf, da das Zapfluftsystem weltweit als Standard gilt. Ein Sprecher der Swiss betont die Zuverlässigkeit des Systems und verweist auf Hepa-Filter, die einen Teil der Kabinenluft reinigen. Allerdings wird die Zapfluft selbst nicht gefiltert, bevor sie in die Kabine gelangt. Tests mit Filtersystemen, wie sie Easyjet vor einigen Jahren durchführte, führten nicht zu einer flächendeckenden Einführung. Ob solche Filter den Vorfall auf dem Swiss-Flug hätten verhindern können, bleibt unklar

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