Seit über 15 Jahren streiten sich Ärzte, Spitäler und Krankenkassen um 13 Milliarden Franken. 2021 stieg auch Pierre Alain Schnegg in den Ring.
Nicht einmal mehr vier Monate haben Krankenkassen, Ärzte und Spitäler noch Zeit, sich irgendwie zu einigen. Einigen in der Frage, wie der finanzielle Verteilschlüssel für ambulante Behandlungen künftig im Detail aussehen soll.
Er, der in seinem Heimatkanton nicht gerade dafür bekannt ist, Konsens zwischen verschiedenen Anspruchsgruppen herstellen zu können, sollte bei den ambulanten Tarifen genau das tun: die Streithähne an einen Tisch bringen und dazu bewegen, endlich gemeinsam nach vorne zu schauen.Anspruchsvolle Verhandlungen
Pierre Alain Schnegg hat die Projektleitung zum Aufbau der neuen Tariforganisation vor drei Jahren übernommen.In diversen Verhandlungsrunden sei es aber gelungen, dass sich die Parteien auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt haben. Wer dabei am starrsinnigsten war, will Schnegg nicht verraten. «Es war mit allen anspruchsvoll», sagt er.
Das Regelwerk, nach welchem diese 13 Milliarden verteilt werden, ist allerdings hoffnungslos veraltet. Es wurde vor 20 Jahren definiert und nie mehr geändert. Mit der Realität hat es oftmals nicht mehr viel zu tun. Auf der einen Seite stehen Ärzte und der Krankenkassenverband Curafutura. Sie haben gemeinsam einen neuen Tarif entwickelt, den Tardoc. Er basiert wie das ursprüngliche Regelwerk auf der Abrechnung von Einzelleistungen. Eine erste Version reichten die Urheber beim Bundesrat schon 2019 ein. Doch dieser hat ihn immer wieder zurückgewiesen.
Dass für die anstehende Arbeit nur so wenig Zeit zur Verfügung steht, sei sehr anspruchsvoll, sagt Schnegg. «Aber der Bundesrat hat klar gesagt, was noch zu tun ist, und die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Wir wollen es schaffen.»
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