Neuer Chef der Direktion für Arbeit: Provokation für die Arbeitnehmenden?

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Neuer Chef der Direktion für Arbeit: Provokation für die Arbeitnehmenden?
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Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat Jérôme Cosandey zum neuen Direktor für Arbeit beim Seco ernannt. Die Gewerkschaften kritisieren die Ernennung scharf und warnen vor marktradikalen Positionen. Cosandey wechselt von der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse zum Bund.

Wirtschaft sminister Guy Parmelin hat einen bedeutenden Führungsposten in seinem Departement neu besetzt: Jérôme Cosandey übernimmt ab dem 15. Mai die Leitung der Direktion für Arbeit und tritt damit der Geschäftsleitung beim Staatssekretariat für Wirtschaft ( Seco ) bei. Der Westschweizer wird künftig für den Schutz der Arbeitnehmer und deren Löhne sowie für die Personenfreizügigkeit zuständig sein. Diese Themen rücken auch im Rahmen der Verhandlungen über das neue EU-Vertragspaket in den Fokus.

Wie bereits sein Vorgänger Boris Zürcher wechselt Cosandey von Avenir Suisse zum Bund. Bei der liberalen Denkfabrik war er seit 2011 für die Sozial- und Gesundheitspolitik verantwortlich, vor sieben Jahren wurde er zudem Direktor in der Westschweiz. In einer Mitteilung des Seco heißt es, Cosandey bringe «ein breites Fachwissen, Erfahrung in der Führung komplexer Projekte und tiefe Kenntnis der Schweizer Wirtschafts- und Sozialpolitik» mit. Als Direktor für Arbeit wird Cosandey eng mit den Sozialpartnern zusammenarbeiten. Die Gewerkschaften reagierten schockiert auf die Ernennung von Cosandey. «Die Neubesetzung der Direktion für Arbeit ist eine Provokation für die Arbeitnehmenden in der Schweiz», schrieb der Schweizer Gewerkschaftsbund in einer Mitteilung. Auf Anfrage verweist Gewerkschaftsboss Pierre-Yves Maillard auf eine Avenir-Suisse-Studie von 2017, die eine «Entschlackung» der flankierenden Massnahmen forderte. Die Gewerkschaften kritisieren Cosandey dafür, dass er in der Geschäftsleitung von Avenir Suisse diese «marktradikalen Positionen» vertreten habe. Als Beispiel nennt Maillard die «Abschaffung des Lohnschutzes» oder die «Verlängerung der Arbeitszeit». Zudem spricht er von einer «politischen Nominierung»: «Herr Parmelin würde nie einen WWF-Sekretär zum Landwirtschaftschef machen. Aber er wagt, einen Gegner des Lohnschutzes in der Direktion der Arbeit aufzudrängen.» Cosandey habe keine Erfahrung in der Bundesverwaltung, mit Arbeitsmarktthemen oder mit der Sozialpartnerschaft. Derzeit verhandeln die Sozialpartner unter der Moderation des Seco über eine nationale Umsetzung des Lohnschutzes. Auf die Frage, was er konkret befürchtet in Bezug auf die Verhandlungen, antwortet Maillard ausweichend: «Das Programm von Avenir Suisse ist gefährlich für die schweizerischen Löhne.» Zudem betont er: «Das Gesetz ist das eine, die Anwendung ist genauso wichtig.» Cosandey selbst sagt in der Mitteilung von Avenir Suisse: «Ich freue mich sehr auf dieses neue berufliche Kapitel.» Gleichzeitig wisse er, dass er eine einzigartige Organisation und Kolleginnen und Kollegen verlasse, die hochmotiviert seien, die Gesellschaft mit «innovativen Reformideen» voranzutreiben

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