NATO-Chef Rutte über Trumps Wirtschaftspläne und die Arktis

Politik Nachrichten

NATO-Chef Rutte über Trumps Wirtschaftspläne und die Arktis
DONALD TRUMPNATOMARK RUTTE
  • 📰 srfnews
  • ⏱ Reading Time:
  • 168 sec. here
  • 12 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 98%
  • Publisher: 50%

In einem Interview mit SRF News erläutert NATO-Generalsekretär Mark Rutte Trumps Wirtschaftspläne und seine Forderungen an Russland und die NATO-Staaten. Außerdem diskutiert er die geopolitische Bedeutung der Arktis und das Verhältnis der NATO zur Schweiz.

Donald Trump s Wirtschaftspläne waren beim Weltwirtschaftsforum (WEF) ein großes Thema. Besonders in den Fokus gerückt waren auch seine Forderungen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie an die NATO -Staaten. Darüber und über das Verhältnis der NATO zur Schweiz sprach NATO -Generalsekretär Mark Rutte im Interview. Mark Rutte ist seit Oktober 2024 Generalsekretär des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses. Zuvor war er jahrelang Chef von niederländischen Koalitionsregierungen.

SRF News: Herr Generalsekretär, US-Präsident Trump ist für zusätzliche Sanktionen gegen Russland bereit, um Frieden in der Ukraine zu erreichen. Aber Sanktionen beeindrucken Herrn Putin doch nicht, oder? Mark Rutte: Doch, das tun sie, und sie zeigen Wirkung. Ich war froh, gestern von dieser Initiative zu hören. Präsident Trump sagte: «Ich werde neue Sanktionen verhängen, wir müssen Putin an den Tisch bringen.» Ich stimme ihm zu. Die Sanktionen haben den Krieg nicht beendet. Aber sie treffen die russische Wirtschaft hart. Putin hat zwei Probleme. Erstens gibt er ein Drittel seines Budgets für die Rüstung aus. Übrigens sollte das auch uns Sorgen machen, denn wir müssen auch mehr ausgeben. Zweitens spürt er die Auswirkungen der US- und der EU-Sanktionen. Diese sind erheblich. Und mit den neuen US-Sanktionen könnten jetzt auch die Europäer noch mehr tun, um die Wirkung zu verstärken. Sie sagen: mehr ausgeben. Präsident Trump fordert von den NATO-Staaten Verteidigungsausgaben in der Höhe von fünf Prozent der Wirtschaftskraft. Das würde zu enormen Finanzproblemen führen. Befürworten Sie die fünf Prozent? Wissen Sie, was zu enormen Finanzproblemen führt? Wenn Russland die Macht übernimmt. Vergessen Sie dann die Renten- und Gesundheitssysteme. Wir müssen verhindern, dass die Russen uns angreifen können. Im Moment können sie das nicht – in vier oder fünf Jahren aber schon, wenn wir nicht mehr ausgeben. Sicher werden wir erheblich mehr Geld ausgeben als bisher. Es ist wirklich entscheidend, dass wir das tun. Wir werden voraussichtlich im Mai entscheiden. Sicher werden wir erheblich mehr Geld ausgeben als bisher. Wir müssen auch mehr Rüstungsgüter produzieren in Europa und in den USA. Zusammen müssen wir die Rüstungsindustrie ausbauen. US-Präsident Trump will Grönland dem NATO-Land Dänemark wegnehmen, er schließt einen Militäreinsatz nicht aus. Das ist der Hirntod der NATO! Was er wirklich meint: Wir müssen wachsam sein, was in der Arktis passiert. Denn Russland macht dort Nägel mit Köpfen. Zum Beispiel haben wir im Moment nicht genügend Eisbrecher, weder in den USA noch in vielen anderen NATO-Staaten. Die geostrategische Bedeutung der Arktis und ihre Bodenschätze haben auch eine geopolitische Tragweite. Herr Trump setzt das oben auf die Tagesordnung. Aber «Militäreinsatz» klingt nach Krieg … Er hat nicht gesagt, dass er in Grönland einmarschieren werde. Er hat gesagt, dass die Arktis von geopolitischer und strategischer Bedeutung sei. Damit hat er recht. Wir müssen gemeinsam darauf reagieren, dass die Russen aufrüsten und dass der Klimawandel neue Seewege schiffbar macht. Die Schweiz bewegt sich. Schritt für Schritt kommen wir uns näher. Als niederländischer Ministerpräsident haben Sie die Schweiz kritisiert, weil sie die Wiederausfuhr von Waffen in die Ukraine nicht erlaubt. Üben Sie diese Kritik auch als Generalsekretär? Ja, aber die Schweiz bewegt sich. Ich hatte gestern ein sehr gutes Treffen mit Ihrer Verteidigungsministerin, der Bundesrätin. Schritt für Schritt kommen wir uns näher. Was erwarten Sie konkret von der Schweiz? Es steht mir nicht zu, das öffentlich im Schweizer Fernsehen zu verkünden. Ich bin mir der politischen Stimmung bei Ihnen und der Neutralität sehr bewusst. Aber ich nehme zur Kenntnis, dass die Schweiz daran arbeitet. Das Gespräch führte Sebastian Ramspeck.

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

srfnews /  🏆 52. in CH

DONALD TRUMP NATO MARK RUTTE RÜSTUNGSAUSGABEN ARKTIS SCHWEIZ GEOPOLITIK RÜSSLAND

Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Donald Trumps Vereidigung: Von Melania Trumps Auftritt bis hin zu ungewöhnlichen MomentenDonald Trumps Vereidigung: Von Melania Trumps Auftritt bis hin zu ungewöhnlichen MomentenDie Vereidigung von Donald Trump bot neben traditionellen Momenten auch ungewöhnliche Augenblicke. Von Melania Trumps modischem Auftritt bis hin zu einer symbolträchtigen Abweichung - blue News liefert dir die Übersicht.
Weiterlesen »

Rutte: Putin hat kein Vetorecht bei Nato-MitgliedschaftenRutte: Putin hat kein Vetorecht bei Nato-MitgliedschaftenNato-Generalsekretär Mark Rutte stellt klar, dass die Mitgliedschaft der Ukraine im Verteidigungsbündnis nicht von Russlands Haltung abhängen soll.
Weiterlesen »

Trumps erste Pressekonferenz 2025: Kritik am Panamakanal, Forderung an NATOTrumps erste Pressekonferenz 2025: Kritik am Panamakanal, Forderung an NATODonald Trumps erste Pressekonferenz nach seiner Wiederwahl fand in Mar-a-Lago statt. Thema waren unter anderem seine geopolitischen Äusserungen zum Panamakanal, Grönland, das Leben in den USA und die NATO.
Weiterlesen »

Trumps Fünf-Prozent-Forderung an Nato-Staaten: Eher ein Traum?Trumps Fünf-Prozent-Forderung an Nato-Staaten: Eher ein Traum?Donald Trump fordert die Nato-Staaten auf, fünf Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben. Dieses Ziel wird von Experten als unrealistisch angesehen, da selbst die USA Schwierigkeiten haben, diese Grenze zu erreichen. Die Mehrheit der Nato-Staaten sieht sich angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen und des Krieges in der Ukraine mit der Zwei-Prozent-Hürde bereits stark belastet.
Weiterlesen »

US-Börsen im Aufwind trotz Trump-VerunsicherungUS-Börsen im Aufwind trotz Trump-VerunsicherungDie US-Börsen zeigen trotz Unsicherheiten vor dem Amtsantritt von Donald Trump als Präsident am 20. Januar eine Aufwärtsbewegung. Trumps Wirtschaftspläne, wie Steuererleichterungen und Zollhöhungen, könnten die Unternehmen und die Wirtschaft ankurbeln, aber auch die Inflation steigen lassen. Die Wiederwahl von Mike Johnson als Sprecher des Repräsentantenhauses deutet auf Unterstützung für Trumps Deregulierungsagenda hin. Positive Konjunkturdaten aus der US-Industrie konnten die Stimmung am Markt zusätzlich verbessern, während die Übernahme eines US-Stahlkonzerns durch einen japanischen Konkurrenten und mögliche neue Verbraucherschutzrichtlinien für alkoholische Getränke die Aktienkurse von entsprechenden Unternehmen belasteten.
Weiterlesen »

Trumps Ego-Show am WEF - Trump fordert Putin zu einem Treffen aufTrumps Ego-Show am WEF - Trump fordert Putin zu einem Treffen aufDer ehemalige US-Präsident Donald Trump nutzte seine Live-Schaltung am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum direkten Gespräch aufzurufen, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Gleichzeitig richtete er sich mit einer klaren Botschaft an den chinesischen Staatschef Xi Jinping und drückte den Wunsch aus, die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-03-31 17:27:55