Die Mutter-Kalb-Haltung (MuKa) ist eine tierfreundliche Haltungsform in der Milchproduktion, bei der Kälber bei ihren Müttern bleiben und direkt saugen.
Die Mutter-Kalb-Haltung (MuKa) gilt als die natürlichste Form der Kälberaufzucht in der Milchproduktion . Bei dieser Methode bleiben weibliche und männliche Kälber bis zum Absetzen, in der Regel zwischen drei und zehn Lebensmonaten, bei ihren Müttern und säugen direkt vom Euter. Im Gegensatz zur Mutterkuhhaltung in der Fleischproduktion werden die Kühe weiterhin gemolken und die Milch verkauft oder weiterverarbeitet.
\In der Schweiz ist MuKa in der Milchproduktion jedoch noch wenig verbreitet und wird nur von 23 Betrieben praktiziert. In den meisten Fällen wachsen Kälber ohne Kontakt zu ihren Müttern einzeln in Kälberiglos oder in Gruppen auf. Die Fachstelle MuKa unterstützt Landwirte bei der Umstellung auf diese tierfreundliche Haltungsform und vermittelt Wissen darüber. \Die MuKa-Haltung bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile. Cornelia Buchli, Tierärztin und Leiterin der Fachstelle MuKa, betont, dass es wichtig ist, alle Aspekte zu berücksichtigen. Die rechtliche Grundlage für MuKa wurde 2020 geschaffen, nachdem die Definition von tierischer Milch angepasst wurde. Dadurch konnten Kälber saugen und dennoch Milch in den Lebensmittelkanal abgegeben werden. Hygienische Bedenken seien unbegründet, da Untersuchungen gezeigt haben, dass MuKa-Milch einwandfrei ist und die Zellzahlen vergleichbar sind zu Milch von Kühen, die ihre Kälber nicht säugen lassen. \Trotz der rechtlichen Hürden bleiben finanzielle und praktische Herausforderungen. Durch das Saugen der Kälber muss auf 20 bis 50 Prozent der Milchmenge verzichtet werden. Stallbauliche Anpassungen sind ebenfalls erforderlich, um ausreichend Platz für Mütter und Jungtiere zu schaffen. Die Fachstelle MuKa bietet kostenlose Beratungen an und unterstützt Landwirte bei der Umstellung.
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