Herfried Münkler, emeritierter Professor für Theorie der Politik, sieht den Westen am Ende und warnt vor einem Abgleiten der USA ins autoritäre Lager. Er kritisiert Trumps Verhalten gegenüber Russland und Europa scharf und sieht keine Basis mehr für Vertrauen.
Herfried Münkler , emeritierter Professor für Theorie der Politik an der Berliner Humboldt-Universität, sieht den Westen am Ende. In einem Interview vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski bei Donald Trump in Washington erklärt er, dass Amerika ins Lager der Autoritären abgleite und die Europäer ihre Verteidigung nun endlich selbst in die Hand nehmen müssten. Münkler , Autor des Buches „Macht im Umbruch. Deutschlands Rolle in Europa und die Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts“, das Anfang März erscheint, kritisiert Trumps Vorgehen gegenüber Russland und Europa scharf. Er sieht keine Grundlage mehr für Vertrauen in den amerikanischen Präsidenten, da Trump die Sicherheitsgarantien für Europa nicht aufrechterhalte und die Europäer mit seinem imperialistischen Druck düpiert habe. \Münkler erinnert daran, dass die Deutschen bis zum Schluss auf die transatlantischen Verbindungen gesetzt hätten, während die Franzosen verstärkt auf eine stärkere Europäisierung der Verteidigungsfähigkeit hinarbeiten wollten. Die Deutschen hätten teure Waffensysteme vor allem in Amerika gekauft, um Entwicklungskosten zu sparen. Nun sei die transatlantische Bindung als das zentrale strategische Element der Deutschen obsolet geworden. Trump habe die Europäer gedemütigt, so Münkler, und es sei fraglich, ob die amerikanischen Institutionen vier Jahre lang als Gegenmacht durchhalten würden. \Münkler sieht in Trumps Politik ein Abgleiten der USA ins autoritäre Lager. Er bezweifelt, dass im so großen und vielfältigen Land ausreichender Widerstand gegen Trump aufkommen würde. Die amerikanischen Institutionen seien zwar darauf ausgelegt, dass sich die Gewalten gegenseitig blockieren, doch Trump habe sie bereits mit seinen Leuten besetzt und die Zivilgesellschaft sei kein starker Akteur. Die einzige Möglichkeit, sich Trump entgegenzustellen, seien Demonstrationen. Münkler stellt fest, dass Trump als „Dealmaker“ sehr kurzfristig denke und dadurch amerikanischen Interessen schadet.
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