Migros senkt Preise auf Discount-Niveau

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Migros setzt auf Tiefstpreise, um Marktanteile von Aldi und Lidl zurückzugewinnen. Detailhandelsexperte warnt vor Preiskampf und fraglicher Strategie.

Migros plant, Preise von Alltagsprodukten auf Discount -Niveau zu senken. Detailhandel sexperte zweifelt an der Wirksamkeit der «Tiefpreis»- Strategie . Für diesen Preis fehlen eindeutig die richtigen Münzen im Portemonnaie: 2.29 Franken kostet ein Kilogramm Rispentomaten bei Lidl und Aldi . Doch eine kleinere Münze als den Fünfräppler gibt es in der Schweiz gar nicht. Der Grund für den absurden Preis könnte die neue Strategie der Migros sein.auf Discount -Niveau zu senken.

Sprich, diese sollen günstiger werden. Für die neue Preissenkungsstrategie nimmt die Migros gemäss Ankündigung innert fünf Jahren 500 Millionen Franken in die Hand. So sollen 2025, im Jahr des 100. Firmenjubiläums, wieder Marktanteile von den deutschen Discountern Aldi und Lidl zurückgeholt werden. Deshalb finden sich derzeit etliche gelbe Schilder mit dem Aufdruck «Tiefpreis» in den Migros-Filialen. Ein Tiefpreis-Schild hängt beispielsweise auch über den Rispentomaten. Ein Kilogramm solcher Tomaten aus Spanien kostet bei der Migros nun 2.30 Franken; wie ein Preisvergleich dieser Redaktion zeigt, also gleich viel wie beim Discounter Denner, der auch zur Migros gehört. Jedoch eben mehr als bei Aldi und Lidl, wo die Rispentomaten jeweils 2.29 Franken kosten. Bei jedem verglichenen Produkt mit dem gelben Schild wird der Migros-«Tiefpreis» von Aldi und Lidl mindestens um einen Rappen unterboten. Bei Denner jedoch ist der Preis oftmals identisch oder teils sogar höher. Etwa beim Kopfsalat, der dort 2 Franken kostet, bei der Migros jedoch 1.30 Franken. Und bei Aldi oder Lidl? Wen wundert es, dort kostet der Kopfsalat 1.29 Franken. Die Mango zum «Tiefpreis» kostet bei der Migros beispielsweise 1.50 Franken. Bei Aldi gibt es dafür zwei Mangos zum Preis von 2 Franken. Es scheint, als würde das Preiskarussell, vor dem manche Experten durch den Schritt der Migros gewarnt haben, bereits drehen. Über die Preise der Konkurrenz sei man «durch eigene Beobachtungen auf dem Markt» informiert, schreibt ein Sprecher von Lidl. «Das ist für uns sehr wichtig, da wir stets unser Versprechen halten, immer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten.» Und wie wird ein Betrag wie 2.29 Franken, für den es gar keine passenden Münzen gibt, an der Kasse abgerechnet? Die Rappenpreise würden an der Kasse abgerundet, schreibt der Sprecher. «Ein Beispiel: Ein Kunde kauft für total 15.49 Franken ein, dann bezahlt er an der Kasse nur 15.45 Franken.» Nach eigenen Angaben hat Lidl letztes Jahr die Preise von 1000 Produkten gesenkt. Aldi wiederum feiert wie die Migros dieses Jahr ein Jubiläum, und zwar 20 Jahre in der Schweiz. Im Rahmen dessen sollen im Januar bei 60 Artikeln die Preise um durchschnittlich 20 Prozent gesenkt werden. Die Preissenkungen der Discounter haben wiederum Einfluss auf die Preise bei der Migros. Beim «Tiefpreis»-Konzept gehe es darum, die entsprechenden Artikel zum gleichen Preis wie ein Mitbewerber im Discountbereich anzubieten, heisst es bei der Migros. «Wenn der Discount die Preise für diese Artikel dauerhaft senkt, werden wir dies kurzfristig ebenso tun», schreibt eine Sprecherin des Detailhändlers. Angesprochen auf die Preissenkungen im Rappenbereich bei Aldi und Lidl, heisst es bei Migros: «Mit dem Standard-Cumulus-Punkt liegt der Preis unter dem Verkaufspreis der Discounter.»der Migros von Beginn an und zeigt sich über die aktuelle Preisspirale wenig überrascht. «Aldi und Lidl lassen sich von der Migros nicht vorführen und sind mächtig genug, es bei den Preisen immer noch etwas absurder zu machen.» Staudacher glaubt nicht, dass die – wie er sie nennt – «atomgelben» Tiefpreis-Schilder «nur ein einziges Problem der Migros lösen». Im Detailhandel gebe es nicht die Schweizerinnen und Schweizer, sondern Kundensegmente. «Und das Segment der sogenannten Schnäppchenjäger macht nur etwa fünf Prozent aus – und diese haben sich schon längst für Aldi oder Lidl entschieden und kommen nicht wegen einer günstigeren Banane plötzlich in die Migros zurück.» Und bis dann wirklich ein spürbarer Betrag wie 50 Franken pro Einkauf durch die Tiefpreis-Produkte gespart werden könne, müssten schon sehr viele Produkte gekauft werden. Staudacher glaubt, die Migros bewirke mit der Aktion einzig, dass sie sich unnötig die eigene Marge kaputt mache. «In der Generation unserer Eltern wurde viel über den Einkauf und den Preis der Produkte gesprochen, heute unterhält man sich über Reisen und Lifestyle, dieser Preiskampf ist deshalb die falsche Strategie.»schreibt als Wirtschaftsredaktor über Gastronomie, Reisen und Tourismus sowie den Detailhandel. Als Tagesleiter koordiniert er regelmässig die Berichterstattung des Ressorts. Zuvor war er unter anderem für die «Luzerner Zeitung» tätig. Er ist Träger des Zürcher Journalistenpreises. Threema-ID: 39MYBAUPUmstrittene Mietnebenkoste

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