Menschenhandel sei ein Migrationsthema, ein toter Winkel der Globalisierung. Menschen werden unter falschen Versprechungen in die Schweiz geholt, geraten in eine Abhängigkeit und werden als Arbeitskraft oder sexuell ausgebeutet.
Menschenhandel wurde lange Zeit vor allem mit Prostitution in Verbindung gebracht. Er kommt aber auch in anderen Bereichen vor, etwa auf Baustellen, in der Landwirtschaft, in Restaurants, im Pflegebereich oder in Nagelstudios. In der Schweiz ist Menschenhandel weit stärker verbreitet, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Alexander Ott vom Polizeiinspektorat der Stadt Bern erklärt, warum es wichtig ist, dass alle stärker auf das Thema sensibilisiert werden.
Palermo-Protokolle Box aufklappen Box zuklappen Die sogenannten Palermo-Protokolle stammen aus dem Jahr 2000 und schreiben das Verbot des Menschenhandels fest. Das Zusatzprotokoll enthält zudem die international gültige Definition von Menschenhandel. Die Protokolle wurden von der Schweiz im Oktober 2006 ratifiziert und traten einen Monat später in Kraft.Es gibt zwei Elemente: Zum einen wird Zwang ausgeübt.
Problematisch ist, dass sich nicht alle Menschen ausgenutzt fühlen. Die Männer mussten sich darum bei den Tätern verschulden. In der Schweiz angekommen, mussten sie über 13 Stunden täglich auf Baustellen arbeiten und erhielten dafür nur rund 500 Franken im Monat. Durch die Verschuldung gerieten sie in eine Abhängigkeit und konnten nicht einfach in ihre Heimat zurück.
Es geht nicht darum, zu denunzieren, sondern Missstände aufzudecken. Was kann jeder Einzelne beitragen? Eine der Hauptschwierigkeiten besteht darin, die Opfer zu erkennen. Dazu braucht es eine Sensibilisierungskampagne, damit die Bevölkerung hinschaut und sich bei der Polizei meldet, wenn etwas nicht stimmt. Es geht nicht darum, jemanden zu denunzieren, sondern Missstände aufzudecken. Nehmen wir das Beispiel Nagelstudio: Wenn jemand seine Dienste für 20 Franken anbietet, dann müssen bei uns die Alarmglocken läuten, denn da kann etwas nicht stimmen.
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