Emmanuel Macron benützt seinen Draht zu Donald Trump, so wie er vor drei Jahren mit Wladimir Putin kommuniziert hatte. Bloss: Mit Erfolg?
Emmanuel Macron benützt seinen Draht zu Donald Trump, so wie er vor drei Jahren mit Wladimir Putin kommuniziert hatte. Bloss: Mit welchem Resultat?Wenn einer Donald Trump umstimmen kann, dann vielleicht Emmanuel Macron. Der französische Präsident, der perfekt Englisch spricht und seit seinem Investmentjob die amerikanische Mentalität kennt, weiss seinen US-Berufskollegen zu nehmen.
Macron schlüpfte fast natürlich in die Rolle des Europäers, der mit Trump «kann». Während EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch lange auf eine Einladung aus dem Weissen Haus warten dürfte, drang Macron am Montag als erster zu Trump vor.
Den Frontverlauf will er dennoch nur durch europäische Friedenstruppen sichern lassen. Auf die von den Europäern geforderte «Solidarität» der USA ging er nicht ein. Trump behauptete nur, die Russen seien mit einer solchen Friedenstruppe einverstanden. Moskau dementierte allerdings Stunden später. Ob er im Gegenzug zu einem Rohstoffdeal zwischen Washington und Kiew irgendwelche Sicherheitsgarantien abgeben würde, liess Putin offen.
Der «Wendepunkt», von dem der französische Präsident sprach, besteht eher darin, dass der amerikanische Präsident heute einen – für die USA noch nie dagewesenen – kremlfreundlichen Kurs fährt. Und das ausgerechnet in einem Krieg. Aber für Trump ist nicht Putin der Aggressor; der «Diktator» ist in seiner Verblendung der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski.
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