Wie viele Schweine braucht der Kanton? Trotz des Bevölkerungswachstums wird der Bedarf wohl abnehmen.
«Im Kanton Luzern leben erstmals mehr Menschen als Schweine», titelte unsere Zeitung vor zwei Monaten. Der dazu gehörige Text beleuchtete die aktuellsten Nutztierstatistiken und kam unter anderem zum Schluss, dass der Bedarf an Schweinefleisch – trotz wachsender Bevölkerung – wohl nicht mehr zu früheren Rekordwerten ansteigen wird. «Die Leute essen weniger Fleisch und insbesondere weniger Schweinefleisch», kam ein Experte zum Schluss.
Diese Woche berichtete die Luzerner Zeitung über einen frisch umgebauten und modellhaften Schweinestall. Er steht auf dem Gemeindegebiet von Willisau und bietet Schweinen in Nutztierhaltung die wohl artgerechteste Haltung weit und breit: Separate Flächen zum Liegen, zum Fressen, zum Verrichten des Geschäfts, ein Pool, ein grosszügiger Wühlbereich.
Was mir beim Lesen auffiel: Der rund 500'000 Franken teure Umbau wäre ohne grosszügigen Zustupf der Albert Koechlin Stiftung nicht zu stemmen gewesen. Letztere widmet sich im Rahmen eines Projektes der Verbesserung der Schweinehaltung und hat in Willisau bewusst jene Teile finanziert, die über die gängigen Tierwohlstandards hinausgehen.Was mir auch auffiel: Mit dem Umbau reagierten die Landwirte auf ein Bedürfnis der Kundschaft.
Dieses Modell lässt sich nicht beliebig skalieren, so viel ist klar. Ebenfalls klar scheint es mir aber zu sein, dass der Trend zu weniger oder gar keinem Fleisch nicht kurzlebig ist. Meine Generation wurde ja quasi noch mit panierten Schnitzeln sozialisiert. Das gilt für viele Jüngere nicht. Und darum ist der Luzerner Fokus auf die Produktion von Schweinefleisch ein Klumpenrisiko.
Die Pandemie hat benachteiligte Bevölkerungsgruppen besonders stark betroffen. Das zeigt ein Bericht der Schweizerischen Gesundheitsobservation des Bunds und der Kantone.Copyright © Luzerner Zeitung. Alle Rechte vorbehalten. Eine Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung zu gewerblichen oder anderen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von Luzerner Zeitung ist nicht gestattet.
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