Kann sich die katholische Kirche wandeln? Was nötig wäre und doch nicht passieren wird.
1000 Fälle, 500 Täter: Was die Schweizer Historikerinnen Monika Dommann und Marietta Meier diese Woche als «Spitze des Eisbergs» in Bezug auf sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche präsentiert haben, ist … ja was denn? Schockierend? Entsetzlich? Vor allem ist es eines: überhaupt nicht überraschend. Erstaunlich ist vielmehr, was die Kirchenoberhäupter dazu zu sagen haben, aber dazu später.
Und jetzt? Die Verantwortlichen der Kirche stürzen sich fast schon gewohnheitsmässig ins Erstaunen und Bedauern, ein bisschen geloben sie auch Besserung. Viel kommt dann aber nicht. Viele der Strukturen, die Übergriffe in der Kirche begünstigen – dazu gehören das Machtgefälle, die Kultur des Wegschauens und das Tabuisieren von Sex –, kommen so auch in Familien oder Vereinen vor. Ebenfalls Orte, wo Kinder häufig Missbrauch erleben.
Die katholische Kirche müsste nach diesem Skandal endlich hinter dem Altar hervorkommen. Statt der Unterscheidung «Hirten» und «Lämmer» bräuchte es einen Umgang auf Augenhöhe. Darüber hinaus sind Gleichberechtigung, Transparenz und Kontrolle, auch bei Führungspersonen, unabdingbar.
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