Der baden-württembergische Ministerpräsident sieht die AfD als Gefahr für die Demokratie und plädiert für ein starkes Europa. Er kritisiert die öffentliche Debatte der Ampel-Koalition und betont die Leistungen der Grünen in der Energiekrise.
Winfried Kretschmann , Deutschlands einziger grüner Regierungschef, betont in einem Interview die Herausforderungen, die die deutsche Demokratie bewältigen muss. Er sieht die AfD als Populisten, die die Gewaltenteilung gefährden, und hält die Entzauberungsthese für ungeeignet.
Winfried Kretschmann, seit 2011 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ist überzeugt, dass ein starkes Europa für die Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem russischen Angriff auf die Ukraine, dem Wettbewerb mit China und den Folgen des Klimawandels unerlässlich ist. \Kretschmann vergleicht die Schweiz als Konkordanzdemokratie mit direkter Demokratie mit Deutschland und betont die Vorsicht bei der Polarisierung in der Schweiz. Er sieht die SVP nicht auf einer Ebene mit der AfD und plädiert für die Bereitstellung von besseren Lösungen in Zeiten der Unsicherheit. Die sozialen Medien erhöhen die Macht der Demagogen, die einfache Lösungen versprechen, und stellen die Demokratie vor neue Herausforderungen. Kretschmann sieht die Notwendigkeit einer gemeinsamen Asylpolitik der EU, neuer Migrationsabkommen und schnelleren Zugangs für Fachkräfte zum Arbeitsmarkt. \Die Grünen, die in den Umfragen gut abschneiden, haben jedoch Schwierigkeiten, ihre Wähleranteile zu steigern. Dass Robert Habeck sich zum Kanzlerkandidaten aufschwingt, wird von Kretschmann als nicht vermessen betrachtet, da Habecks Popularität derzeit höher ist als die von Olaf Scholz. Kretschmann betont die Leistungen der Grünen, insbesondere die Bewältigung der Energiekrise, die in Vergessenheit geraten sind. Er äußert sich kritisch zur „Ampel“-Koalition und betont, dass der ständige öffentliche Streit die Wähler vom Erreichten ablenkt.
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