Aber wieso tun das so viele? Experte Christoph Golz von der Berner Fachhochschule sagt, es gebe verschiedene Gründe dafür. Besonders gefährdet seien soziale Berufe. Dort seien die Menschen durch ihre Gewissenhaftigkeit eher bereit zu sagen: «Ich kann doch mein Team, meine Patienten, meine Schüler nicht alleine lassen».
Die Schweiz schnieft und schnoddert. Wie so oft zu Beginn der kalten Jahreszeit. Und doch pilgern zahllose Menschen zur Arbeit, obwohl sie sich krankschreiben lassen könnten. «Präsentismus» nennt die Arbeitswissenschaft das Phänomen.
Der Versicherer hat eigens eine Studie in Auftrag gegeben, um zu klären, warum Präsentismus branchenübergreifend verbreitet ist. Durchgeführt hat sie die Berner Fachhochschule. «Folglich haben 1456 Teilnehmende in den letzten zwölf Monaten Präsentismus in unterschiedlichem Ausmass betrieben, was einen Anteil von 52 Prozent von allen Teilnehmenden ausmacht», wie die Studienautoren schreiben.
Die Chefetage hat VorbildfunktionBesonders ausgeprägt ist der Präsentismus in Berufen, in denen man vor Ort gefordert ist und in denen das «System» von Ausfällen stark belastet wird. In Gesundheitsberufen und im Baugewerbe sei die Haltung verbreitet, sich einen Ausfall schlicht nicht «leisten» zu können, schildert der Experte.
Das Gefühl, nicht fehlen zu dürfen, ist besonders in Berufsfeldern mit hartem Konkurrenzkampf gross. «Hier sind die Ängste besonders ausgeprägt, dass man im Krankheitsfall Nachteile erfährt, wenn man sich nicht tagtäglich beweist», sagt Golz.
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