Bald stimmt Basel über die Musikvielfalt-Initiative ab. Bei der bz gehen die Meinungen auseinander, wie unser grosses Pro und Contra zeigt.
Konsequent oder überstürzt? Das hält die bz-Kulturredaktion von der Musikvielfalt-Initiative«Ist das noch zeitgemäss?», fragte die IG Musik vor fünf Jahren. Und rechnete vor, dass vom basel-städtischen Musikbudget 95 Prozent in die Klassik fliessen, während sich die übrigen Stile 5 Prozent teilen müssen. Ein eklatanter Widerspruch zum aktuellen Kulturleitbild.
Das Ungleichgewicht ist historisch gewachsen. Es wird aber neu zementiert und emsig verteidigt von jenen, die sich auf der gut gepolsterten Seite dieses «Grabens» befinden. Alleine das Ansinnen, das Ungleichgewicht zu hinterfragen, wird als Neiddebatte oder als Angriff auf bestehende Institutionen gelesen.
Nicht vorwerfen kann man der IG Musik dagegen fehlende Gesprächsbereitschaft: Seit fünf Jahren sucht sie den Austausch mit der Politik und den grossen Playern und ist dabei grösstenteils auf taube Ohren gestossen. Nun braucht es ein Ja an der Urne – und sei es nur für einen Achtungserfolg –, um die Gesprächsbereitschaft auf der Gegenseite anzukurbeln.
Nur: All das fordert die Musikvielfalt-Initiative nicht. Stattdessen lässt sie absichtlich «viel Spielraum», wie die Initianten sagen, und nimmt bei der Umsetzung die «Politik in die Pflicht». Doch zu glauben, die Regierung wüsste besser als der Berufsverband, was eine «faire Gage» ist, ist blauäugig – und riskant.
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