Wenige Monate nach dem Ja zum Energiegesetz debattiert der Landrat über die Klimastrategie. Mitte und FDP wollen das Netto-Null-Ziel möglichst ohne persönliche Einschränkungen erreichen. Der Vergleich eines SVP-Mitglieds zwischen heutiger Hitze und historischen Temperaturen sorgt für Kopfschütteln.
Wenige Monate nach dem Ja zum Energiegesetz debattiert der Landrat über die Klimastrategie. Mitte und FDP wollen das Netto-Null-Ziel möglichst ohne persönliche Einschränkungen erreichen. Der Vergleich eines SVP-Mitglieds zwischen heutiger Hitze und historischen Temperaturen sorgt für Kopfschütteln.Vor bald zwei Jahren hatte Umweltdirektor Isaac Reber erstmals die Klimastrategie vorgestellt. Gestern nun kam die Vorlage in den Landrat.
Die Voten vonseiten der rechtsbürgerlichen Partei gipfelten in jenem von Andi Trüssel. Er berief sich auf einen Bericht zur Schlacht zu St. Jakob an der Birs von 1444. Darin sei zu lesen, dass es mehrere Tage 36 Grad warm gewesen sei. «Heute reden wir schon bei 30 Grad von heiss», sagte er und stellte mit seinen Worten den wissenschaftlich erwiesenen Klimawandel infrage. Die SVP lehnte dann auch die Kenntnisnahme der Klimastrategie in einem Akt des Protests geschlossen ab.
Bei der Geothermie setzte der Landrat am Donnerstag ein Ausrufezeichen: Ein Vorstoss von Thomas Noack wurde selbst von der SVP für dringlich erklärt. Die Regierung soll bei der Erforschung der potenziellen Energiequelle aus den Tiefen vorwärtsmachen. Ähnlich wie Vogt äusserte sich Claudia Brodbeck : «Keine Akzeptanz haben wir bei persönlichen Einschränkungen.» Aus der Mitte-Fraktion gab es mit Béatrix von Sury auch eine Stimme, die mehr Tempo beim Klimaschutz möchte: «Ich möchte nicht, dass mich meine Kinder eines Tages als egoistisch bezeichnen. Es geht um unsere Kinder und Kindeskinder.»
Die Ratsjüngste hatte mit einem emotionalen Votum ebenso ans weite Rund appelliert: «Ich bin hier jene, die hoffentlich noch am längsten leben darf», sagte Dominique Zbinden . Die jüngste Geschichte zeige, dass sich Klimawandel nicht mit Eigenverantwortung bekämpfen lasse, sagte die 23-Jährige. Umweltdirektor Reber erklärte darauf die Funktion des Strategiepapiers und versicherte der SVP, die demokratischen Prozesse würden nicht umgangen.
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