Er wirkt wie ein Lausbub, ist aber ein Politroutinier im Bundeshaus. Und je länger, desto weniger lässt er sich von der SVP-Rennleitung vorschreiben, was er zu denken und manchmal auch zu fühlen hat.
Er wirkt wie ein Lausbub, ist aber ein Politroutinier im Bundeshaus. Und je länger, desto weniger lässt er sich von der SVP-Rennleitung vorschreiben, was er zu denken und manchmal auch zu fühlen hat.«Die SVP hat jetzt die Möglichkeit zum Mitgestalten. Das sollten wir auch nutzen»: Der Solothurner Nationalrat Christian Imark fremdelt zuweilen mit seiner Partei.Ein Arschloch sei er, der Imark.
Geboren ist er in Fehren im Kanton Solothurn, wo er noch heute lebt. Drei Geschwister hat Imark, von denen eines ein bisschen und zwei deutlich älter sind als er – mehr zu dieser manchmal komplizierten Familiengeschichte später. Im Schwarzbubenland, wie diese dem Baselbiet zugewandte Gegend heisst, hat die Schwerindustrie eine lange Geschichte.
Noch heute wird er auf diese Szene angesprochen. «Es war im Rahmen», findet er, er habe den Auftritt später mit Sommaruga diskutiert. «Aber es ist schon so: Ich bin ein emotionaler Typ. Wenn ich unter Druck stehe, kann es mit mir durchgehen.»-Gesetz bodigt, scheinen höhere Weihen vorgezeichnet für den smarten Solothurner. Zur «Hochform» sei Imark aufgelaufen im Abstimmungskampf, jubelt die «Weltwoche».
Das ist mittlerweile anders. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist der Abstimmungskampf über die einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen . Imark gehört wie Diana Gutjahr oder Nina Fehr-Düsel zu jenem Flügel, der abseits zentraler SVP-Dossiers wie Migration oder Neutralität Kompromisse suchen will.
Gewonnen hat Imark damit noch nicht. Am Montag beugt sich zunächst der Ständerat über das Eilgesetz, am Abend danach wird Imark für die absehbaren Differenzen eine Kommissionssitzung einberufen. Der Zorn der Parteioberen ist ihm aber jetzt schon sicher. Parteipräsident Marcel Dettling hat bereits öffentlich angekündigt, dass er Imark ins Gebet nehmen wird.
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