Yanina Welp ist Expertin für Populismus in Lateinamerika. Mexikos erste Präsidentin Claudia Sheinbaum wird Polarisierung abbauen.
Am 2. Juni wählt Mexiko seine erste Präsidentin. Das ist schon jetzt klar: Zwei Frauen dominieren die Umfragen.
Es ist eine stark polarisierte Wahl. In der Darstellung der Regierung ist es ein Entscheid über ihr Modell eines Wohlfahrtstaats. Für die Opposition geht es bei dieser Wahl um die Zukunft der Demokratie. Sie behauptet, die Institutionen seien durch den scheidenden Präsidenten Andrés Manuel Lopez Obrador und dessen Partei Morena in Gefahr. Das sind die beiden starken Diskurse.
Von einer Regierung mit Claudia Sheinbaum ist zu erwarten, dass sich dies ändert. Das Ausmass der Polarisierung wird sinken, aber nicht unbedingt wegen ihres Geschlechts. Da bisher erst wenige Frauen in diesen hochrangigen Positionen waren, fehlen uns die Daten, um zu beurteilen, ob sie weniger aggressiv regieren, weil sie weiblich sind. Cristina Kirchner in Argentinien hatte einen sehr ähnlichen Regierungsstil wie AMLO.
“Für ein Mexiko ohne Angst” steht auf dem Transparent, das für die Oppositionskandidatin Xóchitl Gálvez wirbt. Die politischen Lager sind polarisiert, aber beide Spitzenkandidatinnen wollen mehr Mittel zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen.SWI: Positionieren sich die Kandidatinnen aus strategischen Gründen nicht klar zu Abtreibungen?
Der beliebte Präsident Andrés Manuel López Obrador ist bekannt dafür, dass er austeilt, auch gegen die Wissenschaft. Hier spricht er an einem Wahlkampfanlass 2018.Lange Zeit kontrollierte eine Elite die Institutionen. Dann kam AMLO. Er hat versucht, die Institutionen einzunehmen. Und jetzt schauen wir, was uns mit Sheinbaum erwartet. Vielleicht ändert sich nun etwas Grundsätzliches. Vielleicht nicht.
YW: AMLO hat weiterhin eine hohe persönliche Popularität und viele Leute haben den Eindruck, dass er entschied, wer Kandidatin wird, und sie erwarten, dass er im Hintergrund weiterhin entscheidet. Aber in Lateinamerika passiert es fast nie, dass ein ehemaliger Präsident oder eine Präsidentin eine neue Regierung kontrolliert. Das ist ein falsches Bild.
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