Trotz einer deutlich abebbenden Inflation ist für die Europäische Zentralbank (EZB) der richtige Zeitpunkt für die Zinswende noch nicht gekommen.
Trotz einer deutlich abebbenden Inflation ist für die Europäische Zentralbank der richtige Zeitpunkt für die Zinswende noch nicht gekommen.Die Währungshüter um EZB-Präsidentin Christine Lagarde entschieden am Donnerstag auf ihrer Sitzung in Frankfurt, den Leitzins bei 4,50 Prozent zu belassen.
«Insgesamt ist die Inflationsbekämpfung im Euroraum auf einem guten Weg,» kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, die Beschlüsse. Dieser Weg sei jedoch noch nicht beendet. Die EZB könne sich nicht mit einer Beinahe-Erreichung ihrer Inflationszielmarke von zwei Prozent zufriedengeben. «Zinssenkungen ab Juni bleiben weiterhin wahrscheinlich, aber das Tempo könnte langsamer und vorsichtiger sein, als sich dies viele Marktteilnehmer wünschen.
Die Notenbank sei entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zur Zielmarke zu sorgen, erklärte die EZB. Die EZB werde auch künftig dafür sorgen, dass die Zinsen so lange wie nötig auf ein ausreichend restriktives Niveau festgelegt werden. Dabei werde die Euro-Notenbank auch weiter datengestützt vorgehen.
Die jüngsten Prognosen der EZB-Ökonomen, die der Euro-Notenbank zur Zinssitzung vorlagen, gehen inzwischen davon aus, dass im laufenden Jahr die Inflation nur noch bei 2,3 Prozent liegen wird. Noch im Dezember hatten sie 2,7 Prozent prognostiziert. Für 2025 erwarten sie nunmehr eine Inflation von 2,0 Prozent wie von der EZB angestrebt. Für 2026 rechnen sie mit 1,9 Prozent.
Insider hatten zuletzt gesagt, es sei unwahrscheinlich, dass die EZB bereits vor ihrer Zinssitzung im Juni die Zinsen erstmals wieder senken werde. Am Finanzmarkt haben inzwischen die Spekulationen auf rasche Zinssenkungen etwas nachgelassen, nachdem sie um die Jahreswende herum noch ins Kraut geschossen waren. Investoren richten inzwischen verstärkt den Blick auf die Jahresmitte.
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