Ein Luftschloss im Klanghaus

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Ein Luftschloss im Klanghaus
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Die US-amerikanische Künstlerin Wu Tsang eröffnet den Probebetrieb des neuen Klanghauses in Wildhaus mit ihrem Projekt „Cloud Castle“.

Die US-amerikanische Künstlerin Wu Tsang hat mit ihrem Rechercheprojekt « Carmen in den Bergen» den Auftakt für den Probebetrieb des Klanghaus es gemacht. Zuerst müssen die Schuhe weg. Am Eingang zum Klanghaus wacht eine Mitarbeiterin darüber, dass das Gebäude nur in Socken betreten wird. Spätestens in diesem Moment wird klar, dass dies ein besonderer Ort ist. Alles duftet nach Neu, Farbtupfer zwischen dem naturbelassenen Holz der Innenausstattung ist das rot gestrichene Treppenhaus.

Grossartig sind die Ausblicke in die tief verschneite Toggenburger Landschaft. Im Dezember wurden die Bauarbeiten am Schwendisee hoch über Wildhaus nach drei Jahren abgeschlossen; die offizielle Eröffnung des Klanghauses findet am 24. und 25. Mai statt. Betriebsleiter Eduard Hartmann sagt vor Medienvertreterinnen und -vertretern: «Jetzt müssen wir herausfinden, wie dieses begehbare Instrument funktioniert.» Das soll der Probebetrieb aufzeigen, der am frühen Samstagabend mit einer Veranstaltung gestartet ist, die ebenfalls eine Premiere ist. Zum ersten Mal materialisiert sich «Cloud Castle», das Luftschloss, an welchem das Bündner Kunstmuseum, das Kunsthaus Bregenz und die Kunstmuseen von St.Gallen und Liechtenstein bauen. Jährlich soll eine Künstlerin oder ein Künstler eingeladen werden, ein flüchtiges Kunstwerk zu schaffen, welches die beteiligten Häuser verbindet und bereichert. Und das auf die Arbeit dieser vier Institutionen fern der grossen städtischen Zentren aufmerksam machen soll. Erbauerin des ersten «Cloud Castle» ist die US-amerikanische Filmemacherin und Künstlerin Wu Tsang – in der Kunstwelt ein klingender Name. Ihre Arbeit hat sie an diversen Biennalen und an der letzten Manifesta präsentiert. Dem Schweizer Kulturpublikum dürfte sie vom Schauspielhaus Zürich her ein Begriff sein, wo sie während der letzten fünf Jahre eine von acht Hausregisseurinnen unter der umstrittenen Intendanz von Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg war. In Zürich inszenierte sie zuletzt Georges Bizets «Carmen», die von drei Personen verkörpert wurde. Der «Carmen»-Stoff lässt Wu Tsang nicht los, sie will weiter damit arbeiten. Während vier Tagen konnten sie und ihr Team ihre Recherchen dank «Cloud Castle» vorantreiben: «Wir haben das Gefühl, dass wir hier Dinge ausprobiert haben, die wir noch nie gemacht haben», erzählt die 42-Jährige und lächelt scheu. «Wir», das sind ihr Performance-Kollektiv Moved by the Motion, der junge Schweizer Jazzmusiker Tapiwa Svosve sowie der Künstler und Kurator Enrique Fuenteblanca aus Sevilla, der den Flamenco-Gitarristen Raúl Cantizano und die Flamenco-Sängerin Rocío Márquez dazugeholt hat. Das Projekt im Klanghaus ist inspiriert vom dritten Akt von «Carmen», der in den Bergen spielt. «Es ist ein Ort, der einen Platz ausserhalb der Zivilisation symbolisiert. Ein wilder Raum, wo die Leute anders leben können», sagt Wu Tsang. «Wir hatten das Gefühl, dass die Alpen eine Metapher für Rückzug, Zuflucht und Flucht sein können und wollten eine Parallele ziehen.» An diesem Abend geben Wu Tsang und ihr Team einen Einblick in ihre Auseinandersetzung mit «Carmen in den Bergen». Daran teilnehmen darf ein exklusiver Kreis von rund 100 Personen – mehr sind von der Feuerpolizei nicht erlaubt. Zwölf Billette wurden verlost, der Rest der Plätze wurde an ausgewählte Leute verteilt. Ist «Cloud Castle» ein elitäres Projekt? Gianni Jetzer, Direktor des Kunstmuseums St.Gallen, verneint. «Wir haben nicht nur die Reichen und Schönen eingeladen, sondern Leute mit Bezug zur Region und zur Architektur.» Das nächste «Cloud Castle» werde ganz anders aussehen, vielleicht für 1000 Leute sein. Und Der rund einstündige Auftritt findet im Zentralraum des Klanghauses statt, dessen Wände mit dekorativen Hackbrettrosetten versehen sind. Dank der grossen Fensterfront hat man die Berge und die verschneiten Tannen immer im Blick. Es ist ein intimer Rahmen für eine Performance, die, was den Tanzpart von Josh Johnson und Tosh Basco betrifft, sehr skizzenhaft wirkt. Letztere war eine der drei Carmen in Zürich. Wu Tsang ist die Sprecherin und wirft kryptische Sätze auf Englisch ein. Eine lineare Handlung, geschweige denn ein Bezug zu den Bergen, ist nicht erkennbar, diese bleiben Kulisse. Für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Ort reichte die Zeit wohl nicht aus

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