Erstmals wird in der Schweiz ein Mediziner wegen Dopingvergehen gesperrt – aber was bedeutet das für den beliebten Hausarzt aus Bern überhaupt?
Erstmals wird in der Schweiz ein Mediziner wegen Dopingvergehen gesperrt – aber was bedeutet das für den beliebten Hausarzt aus Bern überhaupt?Der Fall bricht mehrere Rekorde. Die disziplinarrechtliche Verurteilung eines Berner Hausarztes wegen Verstosses gegen mehrere Dopingregeln ist in der Schweiz eine Premiere. Die ihm auferlegten Kosten von insgesamt 43’000 Franken sind ebenso rekordverdächtig wie die Länge und die Komplexität des Verfahrens.
Aufgedeckt wurde der Fall 2018 durch einen TV-Beitrag des deutschen Journalisten Hajo Seppelt. Er filmte in der Praxis von Doktor M, wie dieser einen Lockvogel über die Verwendung von Dopingmitteln aufklärt. Die Hausdurchsuchung war eine direkte Folge des Films. Auch die Schweizer Dopingbehörde SSI hatte offenbar bereits Jahre zuvor ein Auge auf die dubiosen Tätigkeiten des Mediziners gelegt.
Die in der Schweizer Dopingbekämpfung rekordhohe finanzielle Bestrafung ergibt sich auch aufgrund des Umstands, dass er mit seinen Tätigkeiten gutes Geld – rund 20’000 Franken – verdient hat. Bei der konkreten Umsetzung der Sanktionen allerdings stellen sich einige grundlegende Fragen. Nachdem der nun verurteilte Arzt vorübergehend von der Bildfläche verschwunden war, betreibt er aktuell in einem Berner Aussenquartier wieder eine eigene Hausarztpraxis. In den Rezensionen wird Doktor M durchgehend gelobt. Bis am Dienstag fanden sich unter den Beurteilungen auch die Bestnoten eines früheren nationalen Mittelstreckenläufers und heutigen Athletenbetreuers. Diese wurde inzwischen gelöscht.
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