Mehrere Drohnen wurden in letzter Zeit an Militärgeländen in Bayern und Dänemark gesichtet. Die Polizei geht von gezielter Spionage im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg aus. In Manching wurden bereits fünf Vorfälle in Dezember verzeichnet. Die Bundeswehr diskutiert ein erweitertes Befugnisrecht zum Abschuss verdächtiger Drohnen.
Am Sonntagabend gegen 19 Uhr wurden zehn mit Kameras ausgestattete Drohnen über dem Militärgelände in Manching (Landkreis Pfaffenhofen, Bayern) gesichtet. Die wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät, auf deren Gelände auch Airbus einen grossen Standort hat, testet dort unter anderem Fluggeräte für die Luftwaffe. Laut Landeskriminalamt (LKA) Bayern handelt es sich um einen wiederholten Vorfall und möglicherweise um gezielte Spionage im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.
«Das ist bei dieser Menge an Drohnen klar, dass da nicht jemand seine Weihnachtsgeschenke ausprobiert», erklärte Ludwig Waldinger, Sprecher des LKA, gegenüber der «Bild». Zivile Drohnen schliesst er aus, da diese weder über die Reichweite noch die technischen Fähigkeiten der beobachteten Fluggeräte verfügen. Seit dem 16. Dezember sei dies bereits der fünfte Vorfall allein in Manching. «Die Vorfälle häufen sich» Ein sofort angeforderter Polizeihelikopter habe die Drohnenpiloten nicht ausfindig machen können. Das lässt vermuten, dass die Täter offenbar professionell und aus grosser Entfernung operieren. Auch am Militärflugplatz Neuburg, von dem aus das Taktische Luftwaffengeschwader 74 den süddeutschen Luftraum überwacht, seien ähnliche Drohnen gesichtet worden. «Die Vorfälle häufen sich», so Waldinger weiter. Die Generalstaatsanwaltschaft München habe die Ermittlungen übernommen. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung, um die Verantwortlichen zu identifizieren.Bundeswehr will mehr Befugnis Die Bundeswehr sei derzeit nicht befugt, Drohnen selbst abzuschiessen. Zwar gebe es Systeme, die den Funk von Drohnen stören können, doch diese seien bei militärischen Varianten meist wirkungslos. Ein Abschuss bleibe die einzige wirksame Methode. In Berlin werde deshalb über eine Änderung des Luftsicherheitsgesetzes diskutiert, um der Bundeswehr künftig das Abschiessen verdächtiger Drohnen zu erlauben. Bislang sei dies ausschliesslich der Polizei gestattet. Ähnlicher Fall in Dänemark In der dänischen Kleinstadt Køge wurden am 3. Januar bis zu 20 grössere Drohnen über dem Freizeitboothafen gesichtet. Eine Polizeipatrouille bestätigte, vier dieser Drohnen gesehen zu haben, bevor sie mit hoher Geschwindigkeit über das Meer verschwanden. Die Herkunft und der Zweck der Drohnen seien bislang unklar. Die Polizei habe auch dort Ermittlungen eingeleitet, der dänische Geheimdienst PET sei informiert. Køge liegt an der Ostküste der Insel Seeland in der Køgebucht, die zur Ostsee führt. In der Region herrscht derzeit erhöhte Wachsamkeit, da in der Ostsee zuletzt mehrere verdächtige Kabelbrüche gemeldet wurden, die möglicherweise auf Sabotage zurückzuführen sind. Ein russischer Öltanker, der zur sogenannten Schattenflotte gehören soll, steht im Verdacht
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