Eine Rentnerin reiste nach Kolumbien und wurde wegen Kokainhandels verurteilt. Dann gelang ihr die Flucht.
Im September 2021 erhielt ein 78-jähriger St. Galler eine E-Mail von einem angeblichen afrikanischen Anwalt. Er teilte ihm mit, dass ihm eine Erbschaft in Kolumbien zusteht – Reise inklusive. Der Ehemann sah die optimale Chance, um das 30-jährige Ehejubiläum zu feiern. Seine damals 68-jährige Frau zögerte zunächst, folgte ihrem Mann aber.
Inhaftiert im grössten FrauengefängnisDie Rentnerin verbrachte mehrere Wochen im grössten Frauengefängnis Kolumbiens neben 1800 Insassinnen. Ihr Ehemann hingegen reiste unschuldig in die Schweiz zurück. Bald verschlechterte sich ihr Geisteszustand und ihre Anwälte erreichten, dass sie in den Hausarrest verlegt wurde. Eine Ausnahme: Nach kolumbianischem Recht werden Drogendelikte grundsätzlich mit Gefängnis bestraft.
Eine viertägige FluchtDa die Rentnerin ihren Pass und eine Kreditkarte behalten konnte, wählte sie eine andere Option: die Flucht. In der Nacht auf Sonntag, den 27. August 2023, ergriff die damals 68-jährige ihre Chance. Die Wut des kolumbianischen Richters Box aufklappen Box zuklappen Der kolumbianische Richter, der dereinst das Urteil gefällt hatte, ist verärgert, als er erfährt, dass der Verurteilten die Flucht gelang.
Der Schweizerin drohen in Kolumbien nun weitere vier bis neun Jahre Haft wegen ihrer Flucht. Ausserdem liegt ein internationaler Haftbefehl gegen sie vor. Nach Schweizer Recht kann sie jedoch nicht ausgeliefert werden.
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