Der neue Wilde Westen: Rechtspopulisten wie Trump, Musk und Milei gegen die linke 'Moraldiktatur'

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Der neue Wilde Westen: Rechtspopulisten wie Trump, Musk und Milei gegen die linke 'Moraldiktatur'
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Die Welt verändert sich: Rechte, weiße Männer wie Trump, Musk und Milei gewinnen an Einfluss. Sie propagieren Freiheit und setzen auf den starken Einzelnen. Ist das Ende der liberalen Weltordnung gekommen?

Der neue Wilde Westen: Rechtspopulisten wie Trump , Musk oder Milei reiten gegen die linke «Moraldiktatur» los Eine libertäre Avantgarde hat gerade Rückenwind. Woke spüren den «Wind of Change» dagegen frostig im Gesicht. Bricht nun Trump s «Golden Age» an oder ein Zeitalter sozialer Kälte?Etwas ändert sich gerade gewaltig. Begriffe wie «woke» oder «divers», die bis vor kurzem den Zeitgeist prägten, haben ihre Strahlkraft verloren.

Rechte weiße Männer wie Donald Trump, Elon Musk, Benjamin Netanjahu oder Javier Milei geben nun den Ton an. Sie lassen sich nicht vorschreiben, wie sie reden sollen, und spotten auf moralische Benimmregeln. Diese Unzähmbaren, die gern erratisch und autoritär agieren, wollen möglichst wenig Staat und viel Freiheit für sich. Es gilt wieder das blanke Recht des Stärkeren.Für ihre Anhänger auch in der Schweiz bricht gerade das goldene Zeitalter an. Als vor wenigen Wochen der argentinische Staatspräsident Javier Milei in Kloten auftrat, himmelten ihn gestandene Schweizer Unternehmer, Politiker und Journalisten, so der «Tages-Anzeiger», wie «verliebte Pennäler» an, obwohl er sich stolz dazu bekennt, staatliche Bürokratie mit der Kettensäge zu zerlegen. Seine Gegner diffamiert der neue Polit-Popstar als «Parasiten» und «Scheisshaufen». Der Feminismus ist für ihn eine Bedrohung für die Menschheit und der Klimawandel eine «Lüge des Sozialismus». Man reibt sich die Augen wund vor all den politischen und verbalen Dammbrüchen, die seit einiger Zeit an der Tagesordnung sind. Nur ein paar Beispiele: Mit Massendeportationen will Trump die irreguläre Migration bekämpfen und dabei das Asylrecht aussetzen. Vorgesehen sind Razzien, um illegal Eingewanderte abzuschieben. Der Behörden- und Beamtenapparat in den USA soll rigoros zurückgefahren werden, besonders die Beauftragten für Diversität, Gleichstellung und Inklusion oder Umweltschutz braucht es nicht mehr. Trumps Gegner sprechen von einer Säuberungsaktion gegen Missliebige. Aussenpolitisch will der US-Präsident Grönland annektieren und den Gazastreifen übernehmen, den er in eine «Riviera des Nahen Ostens» zu verwandeln verspricht.Der renommierte britische Historiker Timothy Garton Ash spricht von einem «Übergang», in dem wir leben. Für ihn begann er mit Russlands Krieg gegen die Ukraine. Im Gespräch mit dem «Spiegel» sagte Garton Ash letzte Woche: «Jetzt beginnt etwas Neues. Es bewegt sich gerade sehr vieles, aber wir wissen noch gar nicht, wohin das führt.»Seine Kollegin Anne Applebaum warnt vor einer «Achse der Autokraten», die sich gegenseitig stützen und hemmungslos bereichern und dabei die liberale demokratische Weltordnung zerstören. Garton Ash sieht noch keine stabile Achse wie im Zweiten Weltkrieg, als verschiedene Mächte mit dem nationalsozialistischen Deutschland zusammenspannten. Aber er spricht von einem «transnationalen Netzwerk von Gross- und Mittelmächten», dem Russland, China und kleinere Partner wie der Iran oder Nordkorea angehören, Staaten, die im Moment komplementäre Interesse hätten. Aber das könne sich schnell wieder ändern.Der konservative britisch-amerikanische Historiker Niall Ferguson spricht von einem «vibe shift» oder Stimmungswandel, der seit Trumps Wahl am vergangenen 5. November die globale Politik bestimme und auch die Kultur beeinflusse. Es gebe eine Front zwischen den Positionen für Diversität, Gleichstellung oder Inklusion und einem wiedererstarkten «Spirit der Gründerväter», schrieb Ferguson Ende 2024 in der deutschen Zeitung «Die Welt».Obamas und Bidens Friedensbemühungen, die auf Deeskalation statt Abschreckung beruhten, hätten ausgedient. Künftig gilt wieder die Parole «Frieden durch Stärke», die zu Ronald Reagans Zeiten aufkam. Kurz und pointiert meint Ferguson: Es gehe wieder «um Daddy’s Home – nicht um die ausfransende liberale Weltordnung». Diese Erzählung klingt schon fast nach einem neuen Wilden Westen, der uns blüht. Mit mehr oder weniger durchgeknallten Sheriffs (wobei der verurteilte Trump zugleich als Bandit eine gute Falle macht). Sie fackeln nicht lange, verachten Schwächlinge, die nur reden und nichts tun. Zwar reden Trump, Musk, Vance, Orban oder Milei auch ganz gern, doch sie schaffen auch Tatsachen, die ihresgleichen nützen.Sie teilen die Welt in «bad guys» und «good guys» ein: Erstere sind Staatsschützer und Verteidiger einer demokratisch-liberalen Weltordnung. Die «good guys» sind libertär-autoritäre Staatsverächter, die vor allem ihre persönliche Freiheit verteidigen. Das polarisierte Denken erinnert an den Kalten Krieg, und einen solchen reden manche Experten wieder herbei, auch Niall Ferguson. Der Begriff ist aber schon deshalb fragwürdig, weil in der Ukraine oder im Nahen Osten derzeit reale Kriege im Gang sind. Timothy Garton Ash hält das Bild vom Kalten Krieg auch für problematisch, weil immer die ursprüngliche Bedeutung mitschwingt und den Blick verstellt auf das, was derzeit wirklich geschieh

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