2019 beschloss die Stadt Genf, Frauen im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen. Womit sie nicht gerechnet hatte, waren die zahlreichen Gegenreaktionen.
Die feministische Vereinigung"l'Escouade" hat sich mit der Stadt Genf zusammengetan, um die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum zu erhöhen.Genfs Bestreben, die geschlechtsspezifische Kluft in der Benennung von Strassen zu schliessen, hat eine vielschichtige Debatte über Tradition, Inklusivität und die Sichtbarkeit von Frauen in der Geschichte ausgelöst.
Nach Ansicht von Frédéric Giraut, Geografieprofessor an der Universität Genf, setzt die Stadt damit ein mutiges Zeichen. Nicht alle Strassen sind gleich gut sichtbar», sagt er gegenüber SWI swissinfo.ch. «Dies löste eine Debatte über die Unsichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum aus», sagt Heloïse Roman, die das Projekt für die Stadt leitete und es als einen Erfolg bezeichnet. Infolgedessen beschloss das Parlament, 100 Strassen im ganzen Kanton nach Frauen zu benennen, diesmal dauerhaft.
«Aber im Lauf der Geschichte war es für Frauen, vor allem für jene aus den unteren Gesellschaftsschichten, schwierig, Teil dieser herausragenden Geschehnisse zu sein. Um sie zu repräsentieren, mussten wir den Rahmen dessen erweitern, was für die Stadt als wichtig erachtet wurde», so Piguet. Diese integrative Strategie stiess bei einigen Historikerinnen, Politikern und lokalen Vereinen auf Ablehnung. Kritikerinnen und Kritiker wie die Historikerin Isabelle Brunier bemängeln, dass einige der neuen Strassennamen, besonders jene mit ausländischer Herkunft, schwer auszusprechen seien, und stellen in Frage, ob Personen mit kurzzeitigen Verbindungen zur Stadt eine solche Anerkennung verdienen.
Abgesehen von den logistischen Herausforderungen beklagen Befürwortende der Denkmalpflege den Verlust von Strassennamen, die mit der Vergangenheit Genfs verbunden sind. Piguet, die an dem ursprünglichen Projekt mitgearbeitet hat, ist vom Gegenteil überzeugt. «Wenn Mädchen die Namen von Frauen auf Strassenschildern lesen, zeigt ihnen das, was sie erreichen können», sagt sie.
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