Der Chart des Tages: Kein rascher Kurswechsel der Geldpolitik Japans zu erwarten: Der neue Gouverneur der Bank of Japan, der als unideologisch gilt, muss gleich mehrere Herausforderungen meistern.
Nach zehn Jahren endet am 8. April die Amtszeit von Haruhiko Kuroda, dem Gouverneur der Bank of Japan . Kuroda hat die von Premier Shinzō Abe 2013 eingeleitete Politik entscheidend mitgetragen. Ausser aus Strukturreformen und einer expansiven Fiskalpolitik bestand sie ebenso aus einer lockeren Geldpolitik.
Nachdem der Wunschkandidat der Regierung an der Spitze der BoJ, Masayoshi Amamiya, das Amt unlängst ausgeschlagen hat, ist Dienstagnacht der Hochschulprofessor Kazuo Ueda zum Zentralbankchef ernannt worden. Der ausgewiesene Experte für Geldpolitik war bereits zwischen 1998 und 2005 Mitglied im Entscheidungsgremium der japanischen Zentralbank. Er gilt als pragmatisch, ist also weder den Vertretern einer lockeren noch denen einer restriktiven Geldpolitik zuzuordnen.
Er erbt eine verzwickte Situation: Einerseits gilt es, die enttäuschend schleppende Wirtschaftserholung nach der Coronapandemie nicht abzuwürgen und mittelfristig keine erneute Deflation zu riskieren. Andererseits ist die Inflation derzeit aufgrund externer Faktoren auf den höchsten Stand seit 1981 geklettert, und Zweitrundeneffekte sollten vermieden werden .
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