Sm’Aesch-Pfeffingen-Volleyballerin Madlaina Matter denkt in Ferdinand Hodlers Bergwelt über Freiheit und Höhenangst nach.
«Ich war noch nie im Kunstmuseum Basel. Mein Leben ist eng getaktet, wenn ich mal etwas freie Zeit habe, dann nutze ich sie meistens, um mich mit Freunden auszutauschen, zu Hause Wäsche zu waschen oder aufzuräumen. Stille ist mir bei allem Sport aber wichtig. Im Kraftraum hänge ich gerne meinen Gedanken nach: Das ist schön, auch um auf neue Ideen zu kommen.
Ich lese sehr gerne, aber wenn ich abends müde bin, schlafe ich meistens gleich ein. Ich höre auch gerne Podcasts, um mich weiterzubilden. Und ich habe schon einmal das Bild eines chilenischen Künstlers nachgemalt. Das war während Corona, für eine leere Wand in meinem Zimmer. Ich habe das Ergebnis online gestellt, der Künstler hat es sogar geteilt.Ob neue oder alte Kunst spielt keine Rolle, aber Farben sind mir wichtig, ich brauche Licht.
Die Berge sind ein Rückzugsort für mich, sie stehen für Freiheit und Entschleunigung: Ich eile sonst meist von einem Termin zum nächsten – was auch Spass macht. In meinem Volleyball-Team bin ich selten alleine, im Spital bei der Arbeit auch nicht. Darum ist mir das Engadin wichtig, um wieder zu mir zu kommen. Hier, der Mittelteil des Bildes erinnert mich an ein Maiensäss, wo der Blick in die Bergwelt hinausgeht. Dort gibt es auch eine solche Lichtung mit einer Bergmatte.
Klar will man es sportlich immer auf den Gipfel schaffen, aber diesen Ehrgeiz sehe ich in diesem Bild nicht, der Berg steht für Ruhe. Der Leistungsgedanke ist zwar immer da, und das ist auch gut so – mit einem gewissen Drang zum Perfektionismus will ich stets das Maximum herausholen. Aber es braucht auch den Ausgleich.
Das Licht auf diesem Bild könnte früh oder spät am Tag sein, für mich ist es eher der Morgen. Sonnenaufgänge sind toll, ich habe auch gerne schon einiges erledigt, bevor es hell wird: Ich bin ein Morgenmensch. Ja, ich glaube, dieses Bild wähle ich.»Copyright © bz Basel. Alle Rechte vorbehalten.
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