Das Problem der CO₂-Zertifikate – Klimakompensierer unter Druck

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Enthüllungen um aufgeblasene CO₂-Kompensationsprojekte rücken den mittlerweile milliardenschweren Zertifikatemarkt in ein schiefes Licht.

Jährlich mehrere Millionen Franken: Bei Digitec Galaxus kompensieren 12 Prozent aller Kundinnen und Kunden den CODas Klimakompensieren ist längst in unserem Alltag angekommen. Nicht nur Firmen erkaufen sich durch CO₂-Zertifikate ein grüneres Image. Auch Konsumentinnen und Konsumenten: Sie kompensieren beim Fliegen, Kreuzfahrtschiff, ja sogar der Kaffeemaschine.

Das Geld – 2022 war es ein einstelliger Millionenbetrag – fliesst via Umweltzertifikate in Klimaschutzprojekte der Firma South Pole. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich ist nach eigenen Angaben Digitec Galaxus sagt, man habe eine Erklärung von South Pole verlangt. «Wir prüfen diese nun intern», so ein Sprecher. Auf die Frage, wie Digitec Galaxus nun sicherstelle, dass auch die Produktberechnungen nicht aufgebläht seien, sagt er: «Wir sind in erster Linie Onlinehändler, keine Klimaexperten.» Darum arbeite man ja mit South Pole zusammen.

Doch hier zeigt sich die grosse Schwachstelle des noch jungen Markts der freiwilligen Kompensationen, dessen Umsatz auf über 1,8 Milliarden Franken geschätzt wird. Zwar gibt es Standards. Nur keine unabhängige Kontrollstelle.

Untersucht wurden rund 30 von der Organisation Verra zertifizierte Regenwaldprojekte. Das Ergebnis ist ein Skandal: Über 90 Prozent aller aus diesen Projekten verkauften Zertifikate sind wertlos. Mit anderen Worten: Knapp 89 Millionen Tonnen CO₂ wurden gar nicht eingespart.Die Verantwortlichen solcher Projekte verkaufen auch Zertifikate für Wald, der vermutlich abgeholzt werden würde, hätte das Kompensationsprojekt nicht eingegriffen.

Zwar arbeiten zwei internationale Gruppen daran, in den nächsten Monaten neue Leitplanken für den freiwilligen Zertifikatemarkt aufzustellen: Der Integrity Council for the Voluntary Carbon Market und die Voluntary Carbon Markets Integrity Initiative . Beide wurden 2021 gegründet und umfassen Vertreterinnen von Regierungen, Unternehmen oder gemeinnützigen Organisationen.«Auch wenn das System noch nicht reibungslos funktioniert, hat es seine Berechtigung.

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