CIO Circle: Philipp Merkt zu den Anlagemärkten 2023: Die Korrekturgefahr ist real: Obschon sich die Konjunktur weiter eintrübt, lassen sich die Finanzmärkte davon kaum beeindrucken. Im Gegenteil: Die (US-)Aktienmärkte haben sogar neue Höchst erreicht.…
Wir halten am Kernszenario einer Rezession fest und raten zu einer defensiven Positionierung. Günstiger beurteilen wir Anlagen in SchwellenländernPhilipp Merkt, Chief Investment Officer und Leiter Asset Management Solutions bei PostFinance.Seit den Turbulenzen im Bankensektor im März ist bereits wieder ein Quartal vergangen.
Die Grafik zeigt den gleichgewichteten S&P-500-Index, den nach Marktkapitalisierung gewichteten S&P 500 und den technologiebasierten Nasdaq-Index seit Jahresbeginn. Die Indizes haben seit Mitte März zu divergieren begonnen, und die Tendenz nimmt weiter zu. Treiber dieser Entwicklung sind wenige Technologieaktien, die im S&P 500 und im Nasdaq stark gewichtet sind. In Bezug auf die Marktbreite ergibt sich ein anderes, deutlich schwächeres Bild.
Die kräftige Performance wird damit nur von wenigen Technologieaktien getragen – das ist kein Grund zur Euphorie, sondern mahnt uns vielmehr zur Vorsicht. Der US-Aktienmarkt zeigt sich so konzentriert wie kaum je zuvor.Die Luft an den Aktienmärkten dürfte allgemein dünner werden. Der wirtschaftliche Abschwung in den Industrienationen schreitet stetig voran.
Diese Entwicklungen verursachen den Zentralbanken Kopfzerbrechen. Denn auch das Thema rund um die Finanzstabilität ist nicht vom Tisch. Dennoch müssen die Notenbanken ihre Zinszügel straffen, solange bei den Inflationsraten keine deutliche Kehrtwende zu beobachten ist. Auch der Vorsitzende der US-Zentralbank, Jerome Powell, hat betont, dass die jüngste Pause bei den Zinsschritten noch keinen Wendepunkt darstellt.
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