1994 haderten die sieben Bundesräte mit der EU, dem Geld, dem Volk und vor allem: mit sich selbst. Ein Mitglied wurde bei einer Diskussion besonders emotional.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie1994 haderten die sieben Bundesräte mit der EU, dem Geld, dem Volk und vor allem: mit sich selbst. Ein Mitglied wurde bei einer Diskussion besonders emotional.Freundliche Gesichter, aber viel Streit: Das offizielle Bundesratsfoto 1994.
Verteidigungsminister Kaspar Villiger konstatierte eine «systematische Demontage der Regierungstätigkeit durch Parlament und Parteien». Delamuraz dagegen ortete den Fehler im Gremium selbst: «Der Bundesrat erscheint als ein Konstrukt aus sieben Einzelpersonen, die sich Bruderkämpfe liefern.»Flavio Cotti dagegen nannte einen anderen Schuldigen: «Herr Blocher und seine Gehilfen üben eine sehr starke erodierende Kraft aus.
Laut dem Historiker Sacha Zala hatten vor allem zwei Themen zum Streit geführt: die Europafrage, in der sich im Bundesrat EU-Freunde und Skeptiker unversöhnlich gegenüberstanden. Der damalige Bundeskanzler François Couchepin – ein Cousin des späteren FDP-Bundesrats Pascal Couchepin – schlug an der Sondersitzung vor, einen «Spezialisten für Gruppendynamik» beizuziehen., einen einstigen Ziegen- und Schafhirten aus dem Wallis, der sich zum Arzt und Psychiater hochgearbeitet hatte. Nach seinem Ausstieg aus der Psychiatrie widmete sich Guntern «der Erforschung von Leadership und Kreativität».
«Wir mögen uns», sagte er, «aber unter Druck reizen wir uns gegenseitig.» Es fehle die Zeit, um «öppis z Bode z rede». Aber alle waren sich einig, dass den «menschlichen Beziehungen» im Bundesrat mehr Sorge getragen werden sollte. Und Arnold Koller zitierte den Satz eines Vorgängers: «Gegenseitiges Vertrauen und spontane Freundschaft» seien Voraussetzung für die Zusammenarbeit im Bundesrat.
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