Seriöse Autohändler klagen über immer dreister werdende Praktiken krimineller Konkurrenz, die die Geldwäsche aus Prostitution und Drogenhandel für ihre Geschäfte nutzen. Ein angeblich unauffälliger Schweizer Familienvater wurde im Rahmen einer interkantonalen Aktion verhaftet und beschuldigt, tausende Fahrzeuge nur zum Schein geprüft zu haben, um sie weiterzuverkaufen. Die Ermittlungen ziehen mehrere Länder und Branchen ein und werfen Fragen zu den Sicherheitslücken im Autohandel auf.
Der Autohandel boomt in der Schweiz , auch der dubiose. Seriöse Garagisten klagen über immer dreistere Praktiken ihrer kriminellen Konkurrenz. «Hier wird das Geld aus der Prostitution und dem Drogenhandel gewaschen», sagt ein erfahrener Berufsmann. Der Schweiz er galt als unauffällig, Familienvater, früher auch aktiv in der örtlichen Politik, Fahrzeugexperte bei der Prüfstelle des Touring Club der Schweiz (TCS) im Berner Seeland. Bis er am 25.
Oktober 2023 von der Polizei im Rahmen einer interkantonal koordinierten Aktion verhaftet wurde. Ein bisher unbescholtener Bürger liess sich von Drittpersonen einspannen, um mutmasslich in grossem Stil zu betrügen. Um, wie es die Zürcher Staatsanwaltschaft 2023 in einer Mitteilung formulierte, «zahlreiche ältere Motorfahrzeuge in teilweise mangelhaftem Zustand nur zum Schein geprüft zu haben, um sie in verschiedenen Kantonen weiter einzulösen oder als angeblich vorgeführte Fahrzeuge zu verkaufen». Der TCS prüfe im Auftrag des Kantons Bern Mitgliederfahrzeuge, so die Staatsanwaltschaft. Laut einem Entscheid des Bundesstrafgerichts vom Dezember 2024 wird dem Mann vorgeworfen, seit Mitte 2010 bis zur Verhaftung gemäss derzeitigem Erkenntnisstand 1332 Fahrzeuge nur zum Schein geprüft zu haben. Im Austausch gegen «nicht zustehende Gelder oder geldwerte Vorteile», unterstützt eventuell von einer «Office-Angestellten des TCS». Laut Zürcher Staatsanwaltschaft stehen «knapp dreissig Beschuldigte aus der Schweiz, Syrien, Irak, Pakistan, Sri Lanka, Türkei und der Slowakei im Alter von 28 bis 61 Jahren» unter Verdacht, darunter auch eine Frau. «Unter den Beschuldigten sind ein Fahrzeugexperte, mehrere Autohändler sowie mehrere private Fahrzeughalter.» Täter und Tatorte befinden sich in den Kantonen Solothurn, Bern, Aargau und Zürich. Anfang Dezember 2024 kam heraus, dass die Solothurner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen jahrelang verschlafen hatte.Im Geschäft mit Occasionsautos gehen kriminelle Seilschaften immer dreister vo
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