Im Kanton Bern sollen dieses Jahr 1076 Hirsche geschossen werden, um die natürliche Regulierung wiederherzustellen. Experten kritisieren den Abschuss und betonen, dass ein intaktes Ökosystem keine Überpopulation kennt.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieVon rund 3000 Hirsche n im Kanton Bern wurden 1000 zum Abschuss freigegeben.Dadurch funktioniert die natürliche Regulierung nicht mehr.Um die 3000 Hirsche lebten im Frühling dieses Jahres im Kanton Bern . Zu viele: Im Juli hat der Kanton bekannt gegeben, dass heuer 1076 Tiere geschossen werden sollen.
Das hat nicht zuletzt mit der starken Zerstückelung der Landschaft zu tun: Siedlungen, Strassen, Schienen schränken die Lebensräume der Wildtiere stark ein. Sie können nur bedingt weiterziehen, um sich dort niederzulassen, wo ihre Nahrung vorhanden ist. Das führt dazu, dass stark eingegrenzte Gebiete wie etwa der Berner Bremgartenwald von den dort lebenden Rehen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen werden.
Viel Fallwild beziehungsweise viele Abschüsse in einem bestimmten Gebiet deuten auf eine grosse Dichte der betreffenden Tiere hin. So kommt eine ziemlich genaue Schätzung zustande, wie viele Tiere welcher Art sich in welcher Gegend aufhalten. Ausserdem kreuzen sich verwilderte Hauskatzen in der Natur mit Wildkatzen, was deren Fortbestehen gefährdet. Bereits heute leben etwa im Gebiet Frienisberg zahlreiche Hybride –Vor diesem Hintergrund sei der Abschuss zu verantworten, sagt Lorenz Heer von Pro Natura Bern. Lukas Bircher, Geschäftsleiter beim Berner Tierschutz, betont derweil, dass die Kastration verwilderter Hauskatzen die sinnvollere Massnahme sei.
Grundsätzlich würde er jedoch befürworten, wenn die Regulierung vermehrt Grossraubtieren überlassen würde. «Diese würden auf natürliche Weise für gesunde Bestände sorgen.» In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass mittlerweile auch in SiedlungsnäheAls grosse Herausforderung der Zukunft nennt der Biologe das Spannungsfeld zwischen Forst-, Landwirtschaft und Naturschutz.
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