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«Puls» auf Zeckenfang – Wo stecken die kleinen Blutsauger? «Zecken stechen auch im Winter», «Neues Zeckenvirus in der Schweiz», «Zecken lauern auch in der Stadt». Immer öfter schaffen es die Blutsauger in die Schlagzeilen. Das schürt Angst. Tatsächlich lässt die Klimaerwärmung die Spinnentiere immer länger und in immer höheren Lagen aktiv sein.

Admed Microbiologie, La Chaux-de-FondsEntwickler Präventions-App «Zecke»Rahel Ackermann: Zecken sollten immer so rasch wie möglich entfernt werden. Die Zecke so nahe an der Haut wie möglich fassen, ohne sie zu quetschen, dann die Zecke langsam, nicht ruckartig, sondern durch kontinuierlichen Zug herausziehen. Im Anschluss die Einstichstelle desinfizieren.

Beatrice Lüthi: Nach einer FSME Infektion bleiben die schützenden Antikörper lebenslang bestehen und schützen mutmasslich vor einer erneuten Infektion. Eine FSME Impfung erübrigt sich somit. Beatrice Lüthi: Sie haben richtig gehandelt. Ein steckengebliebener Zeckenkopf ist kein grösserer Grund zur Sorge als ein Holzsplitter. Beide werden in der Regel von der Haut als Fremdkörper herausgearbeitet. Sie müssen vorerst nur die Stelle beobachten und erst bei einer Rötung oder Allgemeinsymptomen wie Kopf-, Gelnke- oder grippeartigen Symptomen zum Arzt/Ärztin.

Werner Tischhauser: Ob ein Zeckenrepellent auf der Haut oder der Kleidung zum Einsatz kommt, hängt v.a. davon ab, ob ich in kurzen Hosen und im T-Shirt draussen unterwegs bin oder ob ich lange Kleider trage. Ziehe ich die Socken über die Hosen, dann sprühe ich auf Höhe der Fussknöchel das Repellent auf die Textilien.

Beatrice Lüthi: Dazu gibt es keine Daten. Einzig für Mücken ist es bekannt, dass gewisse Menschen häufiger gestochen werden als andere. Werner Tischhauser: Auf der Karte der FSME-Risikogebiete der Schweiz mit Impfempfehlung vom EKIF/BAG ist der Kanton Tessin nicht als Risikogebiet ausgezeichnet. Das bedeutet nicht, dass im KT TI die Zecken harmloser sind. Schweizweit sind ca. 15% aller Zecken Träger von Borrelien – auch im KT TI. Ebenso wurden FSME-Viren in Zecken im Kanton Tessin nachgewiesen und es gibt FSME-Infektionsfälle, die im Kanton Tessin erfasst wurden.

Beatrice Lüthi: Es ist wichtig, die Stelle auf das Auftreten einer Wanderröte zu beobachten oder sich bei Allgemeinsymptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen resp. grippalen Symptomen beim Arzt/Ärztin zu melden. Ein Bluttest kann in dieser Situation nicht zwischen einer frischen Infektion und einer «Seronarbe» unterscheiden. Eine präventive Therapie mit Antibiotika ist in Europa nicht empfohlen.

Beatrice Lüthi: Ich empfehle Ihnen, sich beim Hausarzt/bei der Hausärztin vorzustellen, um die Stelle beurteilen zu können. Werner Tischhauser: Oft tritt bei der Stichstelle eine Hautirritation, ähnlich wie bei einem Mückenstich, auf. Die Wanderröte kann während den ersten vier Wochen nach dem Stich auftreten; muss aber nicht. Sollten Sie während dieser Zeit grippeartige Symptome feststellen oder treten ausserhalb der Stichstelle ovale / runde Rötungen auf, dann sollte man das durch den Arzt / Ärztin abklären lassen. --> App Zecke, Symptome Borreliose.

Werner Tischhauser: Von der 5 bis 6 Millimeter grossen Hyalomma-Zecke ist bekannt, das sie Rickettsien und das Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen kann. Es ist mir nicht bekannt, dass Hyalomma-Zecken auch Träger von Borrelien oder FSME-Viren sind. Die beiden anderen Erreger und v.a. das Krim-Kongo-Fieber ist aber Grund genug, diese bis jetzt nur durch Zugvögel aus Afrika eingeflogenen Exoten genau zu beobachten.

Rahel Ackermann: Die Bestimmung eines Antikörpertiters gegen FSME ist nicht sinnvoll. Nach einer durchgemachten Erkrankung besteht wahrscheinlich eine lebenslange Immunität. Rahel Ackermann: Die FSME-Impfung wird generell ab dem 3. Lebensjahr empfohlen . Lange Hosen mit darübergestülpten Socken helfen, den Zecken den Zugang zum Körper zu erschweren. Ein gründliches Absuchen nach der Waldspielgruppe ist dennoch unerlässlich.

Werner Tischhauser: Seit diesem Jahr ist die FSME-Schutzimpfung bereits für Kinder ab 3 Jahren und nicht erst ab 6 Jahren empfohlen. Ein von den Behörden zugelassener Impfstoff für Kleinkinder ab einem Jahr existiert. Klären Sie die FSME-Schutzimpfung für Ihren Sohn mit der Kinderärztin/-arzt ab und lassen Sie sich beraten. Weiter Infos entnehmen Sie bitte dem PDF des BAGs: https://www.bag.admin.

Rahel Ackermann: Ja, die «Zecken-Impfung», also die Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME, kann nach einer durchgemachten Borreliose durchgeführt werden. Beatrice Lüthi: Aufgrund ihrer Beschreibung kann es sein, dass sie sich damals mit Borrelien inifziert haben. Die Infektion heilt glücklicherweise oft auch ohne spezifische Behandlung auf. Späte Manifestationen einer Borreliose sind möglich, auch Jahre nach einer Erstinfektion. Es muss dann jedoch immer eine typische Klinik mit entsprechenden Bluttests, die die Diagnose einer Borreliose bestätigen, vorliegen.

Beatrice Lüthi: Hier müssen ihre Kolleginnen das Gespräch mit dem Hausarzt/der Hausärztin suchen, da eine Diagnose, die diese Krankheitssymptome erklärt, nur durch eine gute Anamnese und sorgfältige Untersuchung gestellt werden kann. Beatrice Lüthi: Da Sie unter einer immunsuppressiven Therapie stehen, ist das Risiko für ein Impfversagen deutlich erhöht. Es gibt meines Wissens keine Studien dazu, ob in Ihrer Situation eine Auffrischung zu einem früheren Zeitpunkt als nach 10 Jahren sinnvoll ist. Auf jeden sollten Sie die übrigen präventiven Massnahmen konsequent angewendet werden, um Zeckenstiche zu verhindern.

Rahel Ackermann: 1) Zecken sollten immer so schnell wie möglich entfernt werden, da damit die Wahrscheinlichkeit einer Erregerübertragung verringert wird. 2) Knoblauch scheint als «natürliches Repellent» Zecken fernzuhalten, aber man sollte sich nicht auf seine Wirkung verlassen.

Beatrice Lüthi: Die Impfung gegen FSME ist ab dem 3. Lebensjahr empfohlen, aber bereits ab dem 1. Lebensjahr zugelassen. Somit kann die Impfung auch für ihre 2 jährige Tochter in Betracht gezogen werden, wenn ein erhöhtes Risiko für eine Zeckenexposition besteht. Zusätzlich ist es wichtig, dass sie die übrigen präventiven Massnahmen anwenden .

Beatrice Lüthi: Eine wenige Milimeter messende Rötung unter Umständen mit etwas Juckreiz an der Einstichstelle unmittelbar nach Entfernen der Zecke ist häufig und kein Hinweis für eine Borreliose. Es empfehlen sich die allgemeinen präventiven Massnahmen, um sich vor Zecken zu schützen . Die Impfung gegen FSME ist ab dem 1. Lebensjahr zugelassen und ab dem 3. Lebensjahr empfohlen. Es wäre somit sinnvoll, ihren Sohn jetzt impfen zu lassen.

Rahel Ackermann: Häufige unerwünschte Wirkungen sind Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Unwohlsein, und Schmerzen an der Einstichstelle, bei Kindern oft mit Schwellung und Verhärtung, Es gibt auch andere, seltenere unerwünschte Wirkungen, bitte lassen Sie sich dazu von einer Fachperson beraten.

Beatrice Lüthi: Ich rate ihne von einem solchen Vorgehen ab. Mit der Hitze können Sie sich Verbrennungen zufügen und ein Nutzen durch eine solche Behandlung ist nicht bekannt. Beatrice Lüthi: Das Erythema migrans tritt an der Stelle des Zeckenstiches auf. Eine Möglichkeit wäre, dass sie am Oberarm einen Zeckenstich nicht bemerkt haben und die Zecke bereits abgefallen ist.

Beatrice Lüthi: Der Kopf der Zecke wird wie ein anderer Fremdkörper herausgearbeitet werden. Es ist sinnvoll, die Stelle für die nächsten 4-6 Wochen zu beobachten, um frühzeitige eine Wanderröte zu erkennen. Eine Borreliose kann auch in der Schwangerschaft erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Die Zeckenimpfung wird offiziell ab dem 3. Lebensjahr empfohlen, zugelassen ist sie aber bereits ab dem 1.

Werner Tischhauser: Die Hautreaktion auf einen Zeckenstich ist von Person zu Person verschieden. Dass es sich ähnlich wie bei Mückenstichen zu einem juckenden «Büggeli» entwickelt, ist durchaus möglich. Beobachten Sie v.a. die auf der Webseite des BAG oder die in der App «Zecke» beschriebenen Symptome, die bei einer Borreliose auftreten können: kreisförmige Rötung rund um die Stichstelle, grippeartige Symptome, u.a.m.

Rahel Ackermann: Die «Lieblingsstichstellen» der Zecken sind Arm- und Kniekehlen, Brust, Bauch und Lendenbereich, bei Kindern auch der Kopf. Es sollte jedoch immer der ganze Körper abgesucht werden, da Zecken überall dort stechen können, wo die Haut nicht zu dick ist. Beatrice Lüthi: Um ihre Frage zu klären, rate ich Ihnen, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Es gibt eine durch Borrelien verursachte Arthritis, um dies zu klären, wären weitere diagnostische Tests notwendig.Rahel Ackermann: «Zeckensprays» mit den Wirkstoffen Icaridin, DEET oder Zitroneneukalyptus wirken gegen Zecken, jedoch nur eine limitierte Zeitspanne und müssen bei längerem Aufenthalt wiederholt aufgetragen werden.

Rahel Ackermann: Ja, die FSME-Impfung muss nach der Grundimmunisierung alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Für Kinder wird die Impfung ab 3 Jahren empfohlen. Werner Tischhauser: Das war wohl Pech, dass Sie sich im Freibad genau dort hingesetzt haben, wo vorher ein Zecken-Weibchen Eier abgelegt hat. Ein zugelassenes Mittel für die grossflächige Zeckenbekämpfung im Freien gibt es nicht. Dass man auf Grünflächen im Siedlungsraum vermehrt Zecken findet, damit muss man wohl einen «gesunden» Umgang finden bzw. dadurch sollten Sie sich den Besuch des Freibads nicht vermiesen lassen.

Rahel Ackermann: In der Natur verstecken sich die vollgesogenen Zecken in der Laubstreuschicht und entwickeln sich zum nächsten Stadium. In der Wohnung können sie einige Tage überleben, sterben dann aber. Beatrice Lüthi: Es ist schwierig zu beurteilen, ob es sich bei den Antikörpern gegen Borrelien um eine aktive Infektion mit entsprechenden Symptomen handelt oder nur eine Seronarbe . Lassen Sie sich hier von ihrem behandelnden Arzt beraten.Rahel Ackermann: Die FSME-Impfung, die bis 2024 ab 6 Jahren empfohlen wurde, wird nun ab 3 Jahren empfohlen. Grund für diese Anpassung sind neue Erkenntnisse über die Häufigkeit und Schwere der Erkrankung bei Kindern.

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