Wer folgt auf Bundesrätin Viola Amherd?

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Nach dem Rücktritt von Viola Amherd analysiert Polit-Doyen Iwan Rickenbacher die Chancen der Favoriten Gerhard Pfister und Martin Candinas sowie die mögliche Überraschung mit Isabelle Chassot.

Wer folgt auf Bundesrätin Viola Amherd ? Intimus der Mitte-Partei verrät, wer die beste Wahlchance hat Gerhard Pfister aus Zug, Martin Candinas aus Graubünden oder am Ende ein Überraschungskandidat? Die Einschätzung des früheren CVP-Generalsekretärs und Polit-Doyens Iwan Rickenbacher ist klar. Letzte Woche gab Gerhard Pfister seinen Rücktritt als Parteichef auf Juni bekannt, diesen Mittwoch nun Viola Amherd ihren Abgang als Bundesrätin auf März. Das wirkt reichlich unkoordiniert.

Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Ablauf so geplant und abgesprochen war. Das hat in der Partei einige Überraschungen ausgelöst und erfordert nun Improvisationen. Optimal ist das für die Mitte sicher nicht. Als Favoriten für den Bundesrat gelten Gerhard Pfister und Martin Candinas, die sich aber noch nicht offiziell geäußert haben. Wer ist im Vorteil? Herr Pfister hat wohl die Nase leicht vorn. Dies wegen der Mehrheitsverhältnisse in der Vereinigten Bundesversammlung und weil wir in einer Zeit der Unsicherheit leben. Man will Gewähr, wohin die Politik geht. Pfister sitzt zwar seit 2003 im Parlament, aber bietet er diese Gewähr? Seit er das Parteipräsidium übernahm, hat er sich nach links bewegt. war CVP-Generalsekretär und Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Bern. Der ausgebildete Pädagoge aus dem Kanton Schwyz machte sich einen Namen als gewiefter Kommunikationsberater. Er war Verwaltungsrat beim Medienkonzern Tamedia. (pmü) Der Zuger führte die Partei straff und nahm wenig Rücksicht auf die Fraktion und insbesondere die Ständeräte. Rächen sich diese jetzt bei der Bundesratswahl? Betrachtet man isoliert die Amherd-Nachfolge, bestünde dieses Risiko. Aber die Fraktionsmitglieder werden darüber hinaus denken: Es finden 2027 Parlamentswahlen statt, vielleicht lockt ein zweiter Bundesratssitz, und im Bundesrat wird es weitere Rücktritte geben. So gesehen ist es für die Mitte eine Chance, nun das Parteipräsidium und den Bundesratssitz neu zu besetzen. Pfister hat die Partei aus einem langen Niedergang wieder zu Wachstum geführt. Ihn im Bundesrat zu haben, wäre im Wahlkampf ein Trumpf. Bundesräte spielen bei Parlamentswahlen eine immer grössere Rolle. Und der neue Parteipräsident oder die neue Präsidentin könnte ausgleichen, was Pfister fehlt. Eine gewisse Emotionalität und Volkstümlichkeit. Findet man diese künftig im Parteipräsidium, könnte der Doppelrücktritt in einen doppelten Erfolgseffekt münden. Umgekehrt: Bestraft die Fraktion den Parteichef für seinen Erfolg und wählt ihn nicht als Bundesrat, würde das als Abkehr vom bisherigen Kurs interpretiert und medial entsprechend ausgeschlachtet. Seine parlamentarische Performance, sein souveränes Verhalten als Nationalratspräsident - und nicht zuletzt seine Generation. Candinas ist 44, Pfister 62. Ein Teil des Parlaments wünscht sich einen Generationenwechsel. Candinas könnte auch mit seiner Herkunft punkten, er würde die vierte Landessprache repräsentieren. Allerdings gibt es hier auch negative Aspekte ...Ja, und Graubünden war mit Eveline Widmer-Schlumpf von 2008 bis 2015 im Bundesrat vertreten. Bei ihm stellt sich etwas mehr als bei Pfister die Frage, wie er sich in einem neuen Amt politisch ausrichten würde. Candinas’ Bandbreite erscheint etwas grösser. Konservativ zu sein, heisst mit 44 etwas anderes als mit 62. Man hat nicht dieselben Erfahrungen, Erinnerungen und Highlights, die man weiterpflegen - eben konservieren - möchte. Das ist der zentrale Unterschied zwischen Candinas und Pfister. Beide sind bereit, an die Schmerzgrenze zu gehen, wenn es opportun erscheint. Sie sind gleichermassen lösungs- und erfolgsorientiert. In einem Dossier sind die beiden völlig konträr: in der Medienpolitik. Candinas gilt als Lobbyist der SRG, Pfister nannte diese einen «Saftladen». Hat das bei der Wahl eine Bedeutung? Insofern ja, als sich darin ein weiterer wichtiger Unterschied widerspiegelt. Candinas ist eingebunden in regionale Kulturen oder gar Seilschaften. Er wirkt als Sprachrohr für Berggebiete und die damit verbundenen kulturellen Identitäten. Pfister tickt anders. Er lässt sich kaum in Seilschaften einbinden, auch nicht von Bauern oder Arbeitgebern. Er wohnt zwar im Kanton Zug, wirkt aber nicht als Vertreter einer Zentralschweizer Kultur mit Sennenkäppi. Pfister lebt aus sich selbst und seiner Leistung heraus. Ja, da bricht das durch. Der eine tritt für die SRG-Niederlassung in Chur und für rätoromanische Sendeformate ein, der andere hat auf dem Schreibtisch gleichwertig zu regionalen Medien auch «Die Zeit» liegen. Vermute ich (lacht). Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot wollte schon nicht PUK-Präsidentin werden, wurde es dann doch. Könnte es beim Bundesrat gleich kommen? Sollte es Spielchen geben bei der Bundesratswahl und sollte Isabelle Chassots Name auf einigen Zetteln stehen, zöge sie sich wahrscheinlich nicht zurück. Sie bringt sehr gute Qualifikationen mit, aber ich bezweifle, dass sie sich als Freiburgerin grosse Chancen ausrechne

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