Philippe Heitz verkauft seit 30 Jahren Weihnachtsbäume am Aeschenplatz in Zürich. Er genießt die Atmosphäre des Weihnachts-Shopping und den Kontakt mit seinen Kunden.
Obwohl gerade kein Schnee liegt, ist es eisig kalt. Wer kurz stehen bleibt, dem fährt die Kälte rasch in die Knochen. Das Gefühl kennt Philippe Heitz nur zu gut – auch wenn er mit seinen drei Kleiderschichten eigentlich ganz gut darauf vorbereitet ist. Seit 30 Jahren verkauft er am Aeschenplatz Weihnachtsbäume. Von Anfang Dezember bis zum Mittag an Heiligabend, jeden Tag. Und bei jedem Wetter.
«In der Regel macht mir die Kälte nichts mehr aus», sagt er mit seinem leicht französischen Akzent und den warm funkelnden Augen. «Einzig bei nassem Schnee – dann fühlen sich die Tage sogar für mich lang an.» Ein einfacher Verschlag aus Holz dient Philippe Heitz in diesen Dezembertagen als Unterstand und Ladentheke. Er steht unweit des Kiosks am Aeschenplatz, gleich neben einer Tramhaltestelle. Im Minutentakt rattern hier die Fahrzeuge vorbei und spucken bei jedem Halt Dutzende Menschen aus. «Der Stand befindet sich im Auge des Zyklons», witzelt er. «Alle sind wahnsinnig, suchen noch Geschenke, und die ganze Stadt brummt – aber ich bin dem Weihnachtsstress entzogen.» Trotz Gewusel geniesst Heitz diese Atmosphäre sichtlich. Hier, an seinem Stand, kann er sich Zeit nehmen und mit den Menschen plaudern, die sich seine dänischen Nordmanntannen einmal genauer anschauen wollen. «Es ist herrlich.»Unter diesen Menschen, die stehen bleiben, befinden sich immer wieder auch bekannte Gesichter. «Viele meiner Kundinnen und Kunden kenne ich schon seit Jahren», sagt Heitz. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit erhält er einen Einblick in ihr Leben. Er sieht, was sich in den letzten zwölf Monaten verändert hat. «Manchmal sind es Familien, die plötzlich mit ihrem neuen Nachwuchs auftauchen. Dann gibt es aber auch das ältere Ehepaar, das nicht mehr einen ganz so grossen Baum braucht, weil seine Kinder ausgeflogen sind
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