Der Rechtsruck ist wohl abgewendet, doch der Sozialist Sánchez und der Konservative Feijóo sehen sich beide als Wahlsieger. Nun drohen die Unregierbarkeit – und neue Konflikte in Katalonien.
Nach den Wahlen könnte die Regierungsbildung in Spanien schwierig werden.Viel war zuletzt die Rede von der Gefahr eines Rechtsrucks in Spanien. Und Alberto Núñez Feijóo, aussichtsreicher Spitzenkandidat des konservativen Partido Popular , hatte vor der Wahl an diesem Sonntag keinen Zweifel daran gelassen, dass er diesen Rechtsruck mitgetragen hätte.
Als Alberto Núñez Feijóo gegen Mitternacht vor die Presse und Anhänger seiner Partei trat, schien er sich vom ersten Schreck über das für ihn enttäuschende Ergebnis bereits wieder erholt zu haben. Er war sich seines Sieges so sicher gewesen, dass ihn zuvor bereits die PP-Generalsekretärin Cuca Gamarra verfrüht zum künftigen Ministerpräsidenten erklärt hatte. Da waren die Wahllokale gerade erst geschlossen worden.
Pedro Sánchez, bislang Ministerpräsident, klang nämlich nicht so, als würde er Feijóos Wunsch entsprechen und den Konservativen zum Ministerpräsidenten machen. Im Gegenteil: Sánchez sprach, als er seinerseits am Parteisitz der Sozialisten in der Calle de Ferraz vor die Menge trat, ganz ähnlich wie Feijóo davon, aus dem Wahlergebnis einen Auftrag zur Regierungsbildung abzuleiten.
Gestärkt haben die Wähler dagegen die Parteien der Mitte: Sánchez' PSOE hat zwei Parlamentssitze hinzugewonnen und kommt künftig auf 122 Mandate. Die Konservativen haben sich sogar um 47 Sitze verbessert und profitierten unter anderem davon, dass die liberale Formation Ciudadanos nicht mehr zur Wahl angetreten war. Auch Vox hat Feijóo mit seinem aggressiven Wahlkampf offenbar erfolgreich Stimmen abgejagt.
Dafür, wie es nun in Spanien weitergeht, gibt es im Wesentlichen zwei Szenarien, die – neben einer Wiederholung der Wahl – denkbar wären: Zum einen könnten die Sozialisten sich dafür entscheiden, eine Minderheitsregierung Feijóos zu unterstützen. Obwohl dies zu Zeiten Mariano Rajoys schon einmal passiert ist, erscheint es in der momentanen Situation höchst unwahrscheinlich, zumindest so lange Pedro Sánchez PSOE-Chef ist.
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