Waffenruhe im Gazastreifen: Ein fragiles Abkommen

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Nach mehr als 15 Monaten der Geiselnahme durch die Hamas und einem Jahr unaufhaltsamer Bombardierungen hat die Zivilbevölkerung im Gazastreifen endlich eine Waffenruhe in Aussicht. Ein fragiles Abkommen, das von Donald Trump unter Druck ausgehandelt wurde, sieht einen schrittweisen Rückzug der israelischen Armee und die Freilassung von Geiseln vor. Doch die Einigung ist umstritten, sowohl innerhalb Israels als auch in der internationalen Gemeinschaft.

Die langen Stunden bis zum vorsichtigen Verkünden einer Waffenruhe waren unerträglich: für die Angehörigen der Geiseln in Israel , deren Liebste sich seit mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Hamas befinden. Für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen , welche seit mehr als einem Jahr unaufhörlich vor den Bomben flüchten muss. Dann, endlich, die Ankündigung aus Katar: Die Kriegsparteien hätten sich geeinigt auf eine vorläufige Waffenruhe , welche am 19. Januar in Kraft treten solle.

Noch hat Israels Premier Benjamin Netanjahu die Einigung nicht offiziell bestätigt. Noch bangen die Angehörigen der Geiseln, noch flüchtet die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen vor den Bomben.Die jetzige Waffenruhe gleicht der vom Mai 2024. Worauf sich die Kriegsparteien geeinigt haben sollen, gleicht dem Abkommen, um das sie seit Mai 2024 gerungen haben: eine Waffenruhe in drei Phasen: Phase 1 (42 Tage): Die Hamas lässt 33 Geiseln frei – Kinder, Frauen, über 50-Jährige. Israel lässt im Gegenzug mehrere Hundert palästinensische Gefangene frei und seine Armee zieht sich aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurück. Israel lässt zudem mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Phase 2: Die Hamas lässt die verbliebenen männlichen Geiseln frei, Israel weitere palästinensische Gefangene. In dieser Phase (sechs Wochen) soll der vollständige Abzug der israelischen Armee aus Gaza erfolgen. Phase 3: Die Hamas übergibt Israel die Leichen getöteter Geiseln, Israel der Hamas die Leichen getöteter Gefangener, Beginn des Wiederaufbaus des Gazastreifens.Netanjahu weiss: Trump kann unberechenbar sein Bereits im Wahlkampf hatte Donald Trump verlangt: Die Hamas müsse ihre Geiseln freilassen, «sonst werde in Gaza die Hölle losbrechen». Diese Drohung richtete er nicht nur an die Hamas, sondern auch an die israelische Regierung: Trump verlangte Ruhe im Gazastreifen vor seinem Amtsantritt. Premier Netanjahu weiss aus Trumps erster Amtszeit: Trump steht zwar voll hinter Israel, aber er kann auch unberechenbar sein. Noch muss Netanjahus Kabinett dem Abkommen zustimmen. Mindestens ein Minister hat mit dem Rücktritt seiner Partei aus der Regierung gedroht, sollte die Waffenruhe so in Kraft treten. Folgt diesem ein zweiter Minister, fällt Netanjahus Regierung. Die beiden Minister – Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich – vertreten die rechts-nationalistische Siedlungsbewegung, die von einer jüdischen Besiedlung des Gazastreifens träumen. Dieses Abkommen würde ihren Traum zerstören. Wenn Trumps Drohungen helfen, hat er viel erreicht Netanjahu wird sich rechtfertigen müssen – ihnen gegenüber, aber auch gegenüber den Angehörigen der Geiseln, welche sich fragen: Warum kommt das Waffenruhe-Geiselabkommen erst jetzt? Militärisch hat Israel in den letzten Monaten nicht viel mehr erreicht als bereits vor einigen Monaten. Aber auch die Hamas muss sich erklären: Erreicht hat sie ausser der kompletten Zerstörung des Gazastreifens nichts. Wenn Trumps Drohungen helfen, die Geiseln zu befreien und der leidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen wenigstens eine Verschnaufpause von den Bomben zu geben, hat er schon viel erreicht. Jedenfalls mehr als der scheidende US-Präsident Joe Biden

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