Die Ostschweizer Kantone arbeiten gemeinsam an einer Potenzialanalyse für die Einsatzbereiche künstlicher Intelligenz. Viele Beispiele, bei denen KI bereits zum Einsatz kommt, gibt es noch nicht. Aber ein paar Leuchtturmprojekte.
Die Ostschweizer Kantone arbeiten gemeinsam an einer Potenzialanalyse für die Einsatzbereiche künstlicher Intelligenz. Viele Beispiele, bei denen KI bereits zum Einsatz kommt, gibt es noch nicht. Aber ein paar Leuchtturmprojekte.In Lichtensteig kommen KI-Anwendungen regelmässig zum Einsatz, der Kanton St.Gallen hat handschriftliche Regierungsakten zugänglich gemacht, und die Stadt Kreuzlingen setzt seit einem Jahr auf einen Voicebot.
Müller sieht KI als grosse Chance, den Verwaltungsprozess effizient zu gestalten und zusätzliche Hilfsmittel zu nutzen. Im Moment gelte das Credo «Learning by doing». Datenschutz sei dabei das oberste Gebot. Aber auch Effizienz sei entscheidend. Einen Effizienzgewinn sieht Müller zum Beispiel bei der Verarbeitung von Gemeinderatsgeschäften, wenn es darum geht, Publikationen aufzubereiten.
Die Arbeitsgruppe verfasst in einem ersten Schritt ein Inventar mit Anwendungen, die bereits KI einsetzen. Sie erstellt eine Potenzialanalyse über die Einsatzmöglichkeiten von KI und überwacht die gegenwärtige Rechtsgrundlage und die rechtlichen Entwicklungen in der Schweiz und der EU. Eine zentrale Rolle hat der Datenschutz. Aber auch die Aus- und Weiterbildung will die Arbeitsgruppe vorantreiben.
Benedikt van Spyk sieht bei regelbasiertem Arbeiten grosses Potenzial, vor allem wenn eine grosse Datengrundlage existiert. Allerdings besteht auf der Verwaltung ein hoher Präzisionsanspruch. «Es reicht zum Beispiel nicht, wenn die Antworten eines Chatbots zu Steuerfragen in 80 Prozent der Fälle richtig sind», sagt van Spyk. Entscheidend sei, welche Qualität eine Technologie erreichen soll, bis sie angewendet werden kann.
Wie schnell ein Kanton oder eine Gemeinde beim Thema KI vorwärtsmache, sei neben dem politischen Willen auch abhängig von Personen. Ob sich der Einsatz einer neuen Technologie überhaupt lohnt, hänge zudem auch mit der Grösse eines Kantons zusammen. Denn kleinere Kantone verfügten über weniger Ressourcen und müssten sich deshalb zweimal fragen, ob KI dabei helfe, Abläufe effizienter zu gestalten.
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