Verzögerte Einschulung: Mehr und mehr Eltern lassen ihre Kinder ein Jahr später in den Kindergarten.

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Verzögerte Einschulung: Mehr und mehr Eltern lassen ihre Kinder ein Jahr später in den Kindergarten.
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Immer häufiger entscheiden sich Eltern dafür, ihren Kindern den Kindergartenbeginn zu verschieben. Der Grund: Sie hoffen auf bessere Bildungschancen für ihr Kind, da ältere Kinder in der Klasse tendenziell bessere Leistungen erzielen. Der Artikel beleuchtet die Hintergründe dieser Entwicklung und die Auswirkungen auf die jüngeren Schüler.

Manche Eltern zögern den Kindergarten beginn ihres Kindes, um dessen Bildung schancen zu verbessern. Statistiken zeigen, dass ältere Kinder in der Klasse im Durchschnitt bessere Leistungen erbringen und häufiger das Gymnasium besuchen. Dieser Vorteil wird allerdings auf Kosten der jüngeren Schüler erzielt, deren Eltern keine verzögerte Einschulung für ihr Kind beantragen.

Früher war es eher üblich, dass Eltern stolz darauf waren, wenn ihr Kind frühreif genug war, um ein Jahr früher in den Kindergarten oder die Schule einzusteigen. Heutzutage hingegen liegt der Fokus auf Eltern, die einen Antrag stellen, damit ihr Kind erst ein Jahr später in den Kindergarten kommt, als es nach seinem Alter vorgesehen wäre. In vielen Fällen geben Eltern an, dass ihr Kind noch nicht reif genug für den Kindergartenalltag ist. Manche Kinder sind in ihrer Entwicklung tatsächlich noch nicht so weit, fünf Vormittage pro Woche den Kindergartenalltag zu meistern, die Regeln einzuhalten und so lange ohne Elternteil zu sein. Auch das Benützen des WC kann für die jüngsten Kindergartenkinder eine Herausforderung sein. Seit Jahren ist dies ein Thema. Die meisten Schweizer Kantone haben in den letzten Jahren das Alter für den Schuleintritt gesenkt. In 20 Kantonen müssen Kinder, die spätestens am 31. Juli vier Jahre alt werden, im darauffolgenden August ihr erstes von zwei Kindergartenjahren beginnen. Die Jüngsten sind also nur gerade vier Jahre und drei Wochen alt, wenn sie zum ersten Mal ihren Platz im Kindergarten einnehmen. In den verbleibenden sechs Kantonen liegt der Stichtag zwischen dem 31. Mai (Schwyz) und dem 31. Dezember (Graubünden). Der Bildungsbericht 2023 des Bundes hat sich dem Thema angenommen. Er zeigt, dass jene Kantone mit früheren Stichdaten für den Kindergarteneintritt – in denen die Kinder somit älter sind – tendenziell weniger Rückstellungen haben. Der Anteil der Kinder, die nach einem Gesuch später mit dem Kindergarten beginnen, ist kleiner. Jedoch zeigt sich auch unter den Kantonen mit Stichtag 31. Juli die ganze Varianz. Es gibt Kantone, in denen gleich wenige später ihre Schulzeit beginnen und solche, in denen besonders viele ein Jahr zuwarten. Spitzenreiter der verzögerten Einschulung ist der Kanton Thurgau mit 18 Prozent, gefolgt vom Kanton Bern mit 17 Prozent. Beide haben den 31. Juli als Stichtag – genauso wie der Kanton Tessin, in dem der Anteil der zurückgestellten Kinder im tiefen einstelligen Prozentbereich liegt, und damit so tief wie in Graubünden. In diesem gibt es ein freiwilliges Vor-Kindergartenjahr, das die Mehrheit in Anspruch nimmt, wie Dagmar Rösler, die Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH, erklärt. Welche Faktoren die Entscheidung der Eltern beeinflussen, wie viele ein Jahr später mit dem Kindergarten beginnen, liegt also nicht allein am Datum. Wie liberal die Kantone mit den Gesuchen der Eltern umgehen, spielt ebenfalls eine Rolle. Im Kanton Bern genügt es, dass Eltern dies wünschen. In den meisten anderen entscheiden die Schulaufsichtsbehörden der Gemeinden, also die Schulpflege. Wichtiger als diese Ursachenforschung ist ein anderer Aspekt: Nicht alle Eltern wollen ihr Kind ein Jahr später einschulen, weil sie es für zu wenig entwickelt halten. Manche tun dies auch, weil sie sich bessere schulische Leistungen erhoffen, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter zu den älteren und damit kognitiv weiter entwickelten ihrer Klasse gehören. Und damit liegen sie statistisch richtig, wie auch der Bildungsbericht festhält: «Je jünger ein Kind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es aufgrund des biologischen Altersunterschiedes in Leistungstests schlechter abschneidet als ältere Mitstudenten.» Das sei besonders zum Nachteil derjenigen, die trotz ihres tiefen Alters bei der Einschulung regulär in den Kindergarten eintreten. Diese können sogar über ein Jahr jünger sein, als gewisse Mitschülerinnen und Mitschüler, mit denen sie unweigerlich verglichen werden

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