Die Chavisten haben Venezuela derart runtergerockt, dass immer mehr Menschen ihr Heil in den Freikirchen suchen. Deren Pastoren lassen sich von Präsident Nicolás Maduro bestens bezahlen für ein bisschen Wahlhilfe.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieDie Chavisten haben Venezuela derart runtergerockt, dass immer mehr Menschen ihr Heil in den Freikirchen suchen. Deren Pastoren lassen sich von Präsident Nicolás Maduro bestens bezahlen für ein bisschen Wahlhilfe.
Das Land verfügt über die grössten bekannten Erdölreserven der Welt, 300 Milliarden Barrel. Dicke Autos, volle Teller, glitzernde Metropolen: So war das früher. Heute können sich viele Venezolaner kaum eine Mahlzeit am Tag leisten, geschweige denn Benzin. Immer wieder gehen die Lichter aus, die Stromausfälle dauern oft Tage oder Wochen.
Ihre schiere Grösse gibt den evangelikalen Kirchen Macht: Messe in der Philadelphia Evangelical Church in Santa Lucia im Bundesstaat Miranda an der Karibik .Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele Menschen in Venezuela einer evangelikalen Kirche angehören. Manche Statistiken gehen von einem Fünftel der Bevölkerung aus, andere von mehr als 30 Prozent.
Viele Venezolanerinnen und Venezolaner scheinen ihren Glauben an Hugo Chávez und dessen «Bolivarische Revolution» verloren und durch Jesus Christus und die Bibel in der Interpretation der Evangelikalen ersetzt zu haben: Gläubige in Santa Lucia .Wann es abwärtsging? Na ja, sagt Araceli, macht eine Pause, sagt dann: «Als dieser Mann kam.» Gemeint ist Hugo Chávez, Volksheld, linke Ikone und Staatschef von Venezuela von 1999 an.
Das Geld war nicht mehr das Papier wert, auf das es gedruckt wurde, und in den Supermärkten blieben die Regale leer. Manchmal sei sie im Morgengrauen aufgestanden, um sich in irgendeine Schlange zu stellen, sagt Araceli. «Für ein Paket Mehl.» Als Araceli gegangen ist, klingt das etwas anders. Man müsse auch pragmatisch sein, sagt Guzmán. Ohne Hilfe von oben ginge es eben nicht – und damit ist nicht Gott gemeint, sondern das chavistische Regime.Der Pastor setzt sich jetzt an seinen Esstisch. Er habe keinen Ort gehabt, um Gottes Wort zu verbreiten, sagt er, da habe er durch Zufall den heutigen Bürgermeister kennen gelernt, damals noch ein einfacher Regierungsbeamter.
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