Die USA drängen Serbien, seine Beteiligung am russischen Mineralölkonzern Gazprom Neft zu beenden. Der Konflikt stellt den serbischen Präsidenten vor schwierige Entscheidungen zwischen Russland und dem Westen.
Die USA fordern von Serbien , die Beteiligung eines russischen Teileigentümers des serbischen Mineralölkonzerns NIS zu beenden. Gazprom Neft hält 50 Prozent. Der Rest befindet sich in Streubesitz. NIS fördert in Serbien Erdöl, betreibt die Raffinerie in Pancevo bei Belgrad sowie ein Tankstellennetz. Der Konzern ist auch in anderen Ländern aktiv.
Der stellvertretende US-Aussenminister Richard Verma sagte nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Belgrad, dass Washington eng mit der Führung in Belgrad zusammenarbeite, um einen Eigentümerwechsel bei NIS zu bewirken. Vucic sagte nach der Unterredung mit Verma, dass die Führung in Belgrad weitere Gespräche mit den Amerikanern benötige. Erst dann könne man sich an Moskau wenden, um ein Angebot für den Kauf der Gazprom Neft-Anteile zu unterbreiten. Der serbische Präsident verfolgt eine eher russlandfreundliche Politik, so schloss sich sein Land bislang nicht den westlichen Sanktionen gegen das kriegsführende Russland an. Der Druck Washingtons auf die «Entrussifizierung» des grössten Mineralölunternehmens des Landes bringt Vucic sichtlich in Schwierigkeiten. Über diplomatische Kanäle hatte er im Vorfeld über die geplanten US-Sanktionen gegen Gazprom Neft erfahren. Seit Tagen klagte er in der serbischen Öffentlichkeit darüber, dass NIS unter US-Sanktionen fallen könnte. Verma stellte in Belgrad klar, dass sich die Sanktionen gegen die Anteile von Gazprom Neft richteten und nicht gegen das Unternehmen NIS selbst.
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