51 Männer sollen an dem jahrelangen Missbrauch von Gisèle Pelicot mitgewirkt haben. Viele von ihnen hoffen auf einen Freispruch, die Anklage fordert hingegen Haft für alle. Die Urteile stehen an.
51 Männer sollen an dem jahrelangen Missbrauch von Gisèle Pelicot mitgewirkt haben. Viele von ihnen hoffen auf einen Freispruch, die Anklage fordert hingegen Haft für alle. Die Urteile stehen an.wird nach 14 Verhandlungswochen ab 9.30 Uhr erwartet. Pelicots Ex-Mann hatte seine damalige Frau über fast zehn Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt, sich an ihr vergangen und sie Fremden zurangab. Ihr Ehemann hielt die Taten auf Hunderten Videos und Fotos fest.
Pelicot bekam wegen der starken Medikamente, die ihr damaliger Gatte ihr unters Essen mischte, von den jahrelangen sexuellen Übergriffen nichts mit. Ans Licht kamen die Taten erst, als Dominique Pelicot im September 2020 festgenommen wurde, weil er im Supermarkt Frauen unter den Rock gefilmt hatte. Ermittler fanden dann bei ihm die Missbrauchsbilder.Zum Tatzeitpunkt sollen sie zwischen 21 und 68 Jahren alt gewesen sein.
Die Angeklagten zeichneten hingegen ein anderes Bild. Nur etwa ein Dutzend bekannte sich zu den Vorwürfen. Manche gaben zwar zu, Gisèle Pelicot ohne deren Einwilligung penetriert zu haben, wiesen aber von sich, dass es sich dabei um eine, unter dem Einfluss des Gatten gestanden zu haben. Manche gingen so weit, zu behaupten, sie hätten gegen ihren Willen oder unfreiwillig vergewaltigt.
Auch die Anwälte der Nebenklage forderten eindringlich, die Angeklagten zur Verantwortung zu ziehen. «Alle haben, zumindest als sie dieses Horrorhaus verlassen haben, verstanden, dass andere vor ihnen kamen und andere folgen würden», sagte Anwalt Antoine Camus. «Jeder hat in seinem Mass, auf seinem Niveau zu dieser Monstrosität, zu diesem Martyrium dieser Frau beigetragen.» Das Strafrecht könne die Schwere der Taten nicht in Gänze fassen.
Missbrauchsopfer Gisèle Pelicot wurde für ihr mutiges und entschiedenes Auftreten gefeiert und ist in Frankreich zum feministischen Vorbild geworden. Sie hatte entschieden, den Prozess öffentlich führen zu lassen, auch um anderen missbrauchten Frauen Mut machen. «Ich will, dass sie keine Schande mehr verspüren. Nicht wir sollten uns schämen, sondern sie.»
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