Die Fanszene des FC Aarau ist einzigartig in der Schweiz: Sie occupyieren die Mitte der Stehrampe und sind damit für die Zuschauer am leichtesten zugänglich. Dieser Artikel erklärt die Gründe für diese ungewöhnliche Platzierung.
Die Ultras von der Gegengeraden – warum sich die Szene Aarau mitten auf der Stehrampe befindet Welche Themen werden auf den Rängen heiss diskutiert? Was bewegt die Fans des FC Aarau? Und welche Gerüchte machen die Runde? Die Kolumne «Apropos Brügglifeld » kümmert sich nach jedem Heimspiel um den Klatsch und Tratsch im altehrwürdigen Stadion .«Olé, Aarau oléé, mer senge nor för dee.
Spel för Spel för emmer, semmer för de doo!» – lautstark hallt der Gesang beim Heimspiel gegen die AC Bellinzona durchs Brügglifeld. Mitten auf der Stehrampe sorgt die FCA-Fanszene (Szene Aarau) dafür, dass bei diesem über weite Strecken tristen Kick doch noch etwas Stimmung aufkommt bei den Zuschauern.Das Brügglifeld hat viele spannende Eigenheiten, die es zu einem besonderen Ort machen. Eine davon ist die Positionierung des eigenen Fan-Blocks. Die Ultras stehen mitten auf der Stehrampe, zwischen Hinz und Kunz. Und das ist aussergewöhnlich: Kaum eine andere Fanszene in der Schweiz ist so zugänglich wie in Aarau. Denn meist haben Fanszenen ihren eigenen Block und sind hinter einem Tor platziert. Prominente Beispiele dafür sind die Muttenzerkurve in Basel, der Espenblock in St. Gallen, die USL (United Supporters) in Luzern, die Ostkurve in Bern, die Südkurve in Zürich und auch in der Challenge League befindet sich der Fan-Sektor des Konkurrenten FC Thun auf der Südtribüne. Dafür gibt es gute Gründe: Die heissen Szenen auf dem Platz geschehen meist im Strafraum. Direkt hinter dem Tor können die Fans mit ihrer Lautstärke das Spiel anheizen, sei es, wenn die eigene Mannschaft am Verteidigen ist oder sich im Angriff befindet. Dazu kommt auch die Preispolitik: Der Sektor hinter dem Tor ist tendenziell aufgrund der eingeschränkten Sicht der günstigste. Und da Fankultur auch Jugendkultur ist, versteht es sich von selbst, warum dieser besonders geeignet ist. Und natürlich macht es auch aus Sicherheitsaspekten am meisten Sinn, wenn der Gästesektor und der Heimsektor hinter den jeweiligen Toren weit voneinander entfernt sind, um Konflikte zu minimieren. Im Brügglifeld sind Gäste- und Heimfans nicht weit voneinander entfernt. Dies ist in der Challenge League jedoch meistens kein Problem.All das ist beim FC Aarau nicht der Fall. Das liegt natürlich primär daran, dass das Stadion ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist. Die Legende besagt, dass sich zu Beginn der Achtzigerjahre, als der FC Aarau in die höchste Spielklasse aufstieg und der erste Fanklub des FC Aarau (Fan-Club Aarau 1981) gegründet wurde, die Fans noch im Bereich des heutigen Gästesektors aufhielten. Damals gab es dort noch keine Abtrennung. Als im Laufe jenes Jahrzehnts ein weiterer Fanklub dazukam, wurde der Platz zu knapp und die Fanszene versammelte sich in der Mitte der Stehrampe. Bis heute ist das so geblieben. Zwar gab es vor wenigen Jahren tatsächlich die Überlegung, ob eine Umplatzierung hinter das Tor auf der Totomat-Seite nicht auch einen psychologischen Vorteil für die FCA-Spieler bringen könnte, doch mangels Platz wurden diese Ideen schnell verworfen. Das altehrwürdige Brügglifeld bietet mit seinen drei Sektoren (Heim, Gäste und Tribüne) eben nur begrenzten Spielraum. So wird die Aarauer Fanszene wohl noch ein paar Jahre ihre Stellung in der Mitte des Spielfelds halten, bis im Areal Torfeld Süd mit einem neuen Stadion moderne Standards umgesetzt werden können. Immerhin tragen die Fans bis dahin im Schweizer Profifussball einen aussergewöhnlichen Titel: die Ultras von der Gegengeraden
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