Der frühere Finanzminister Ueli Maurer unterstützt die AfD im Bundestagswahlkampf. Dies ist nicht der erste Vorfall, bei dem SVP-Politiker wegen Kontakte zu Rechtsaußen-Parteien im Ausland für Schlagzeilen sorgen. Die Jungen SVP debattiert über den Umgang mit Extremisten.
Ehemaliger Finanzminister Ueli Maurer unterstützt die AfD im Bundestagswahlkampf. Diese Unterstützung ist nicht der erste Vorfall, bei dem SVP - Politik er wegen Kontakte zu Rechtsaußen -Parteien im Ausland Schlagzeilen machen. In der Jungen SVP brodelt es weiter wegen des Umgangs mit Extremisten.
Alt SVP-Bundesrat Ueli Maurer begann eine Videobotschaft für einen Wahlkampf-Event der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel mit den Worten: «Aus der Schweiz schaut man etwas verwundert, aber auch konsterniert nach Deutschland, da sollen offenbar liebe Freunde, die wir seit Jahren kennen und schätzen, plötzlich extrem geworden sein.» Maurer fand dies gefährlich, sagte dies unter warmem Applaus der AfD-Anhänger. Maurer nutzt die Freiheiten des Rentnerlebens nicht zum ersten Mal. Bei einem Auftritt im Internet-Sender «Hoch2.tv» Ende 2023 bezeichnete er die Coronapandemie als «Massenhypnose». In einem Meinungsbeitrag in der «Schweizerzeit» vom Januar 2025 sah er Deutschland auf dem Weg zu einem «totalitären Regime» und eine «Stasi 2.0» am Werk. Dass Maurer auch als Pensionär gerne provokativ auftritt, ist also bekannt. Doch mit seiner Wahlkampfbotschaft für die AfD rüttelt er erstmals an einem Grundsatz, den SVP-Doyen Christoph Blocher während seiner langen politischen Karriere gepredigt hat: keine offiziellen Kontakte zu ausländischen Parteien. Allerdings sind sich Blocher und Alice Weidel bereits mehrfach begegnet, etwa am Rand der Albisgüetli-Tagung der Zürcher SVP. Blocher sagte über Weidel: «Vor zu nahen Kontakten mit dem Ausland warne ich stets. Man weiss nie, wohin solche uns nicht bekannten Gruppen marschieren.» Auf Anfrage sagt SVP-Präsident Marcel Dettling, dieser Grundsatz gelte unverändert: «Die SVP unterhält keine offiziellen Kontakte oder Austausch mit ausländischen Parteien.» Wenn sich einzelne SVP-Mitglieder mit ausländischen Politikern und Parteien austauschten oder diese unterstützten, so sei das deren individuelle Entscheidung. Das sei auch in der Vergangenheit schon vorgekommen. Tatsächlich verspürten einzelne SVP-Exponenten immer wieder den Drang zur internationalen Vernetzung. So etwa der langjährige Nationalrat und spätere Walliser Staatsrat Oskar Freysinger, der 2013 mit einer Reichskriegsflagge in seinem Privathaus für Aufsehen sorgte. Als Redner trat Freysinger bei einem Kongress französischer Rechtsextremisten auf, suchte die Nähe zum damaligen Front National von Marine Le Pen und reiste nach Holland, um den Rechtspopulisten Geert Wilders zu treffen. Ebenfalls zu reden gaben die Auslandskontakte von Nils Fiechter. Der Berner Kantonsparlamentarier ist heute Präsident der Jungen SVP Schweiz. Als Präsident der Berner Sektion der Jungpartei haben in den letzten Jahren die engen Beziehungen der SP Schweiz zur linken kosovarischen Regierungspartei Vetëvendosje. Die beiden Parteien unterhalten eine «strategische Partnerschaft». Im eidgenössischen Wahlkampf 2023 trat Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti bei einem SP-Podium vor kosovarischstämmigen Wählern auf. Und vor wenigen Wochen traten Kurti und SP-Co-Präsident Cédric Wermuth vor 3000 in der Schweiz wohnhaften Kosovaren in Zürich-Oerlikon auf. Wermuth rief dazu auf, bei den kosovarischen Parlamentswahlen vom 9. Februar Vetëvendosje zu wählen. (cbe) Zunächst hatte sich die Aargauer Jungpartei auf Social Media mit dem österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner solidarisiert. Das sorgte für Kritik, dass Sarah Regez an einem Treffen mit Sellner im kleinen Kreis teilgenommen hatte. Regez ist Strategiechefin der Jungen SVP und privat mit Fiechter liiert. Rechtes «Power Couple»: Nils Fiechter und Sarah Regez bei der SVP-Wahlauftaktsveranstaltung in der Zürcher Swiss Life Arena am 26. August 2023. Sechs JSVP-Kantonalsektionen forderten die Parteileitung in der Folge auf, sich eindeutig von rechtsextremen Gedankengut und Gruppierungen zu distanzieren. Diese Spannungen wirken weiterhin nach. Diese Woche kündigte JSVP-Vizepräsident Diego Baratti nach acht Jahren im Amt seinen Rücktritt an. Unter den aktuellen Bedingungen könne er nicht mehr konstruktiv und zukunftsorientiert in der Parteileitung mitarbeiten, schrieb er als Begründung. Gegenüber bestätigte Baratti, dass die Kontroverse um Martin Sellner zum Schritt geführt hat
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