Alt-Bundesrat Maurer (SVP) hat bisher zu den Vorwürfen der PUK geschwiegen. Im Interview nimmt der frühere Finanzminister erstmals Stellung.
Es sei nicht nachvollziehbar, dass der Ende 2022 zurückgetretene Finanzminister den Gesamtbundesrat nur mündlich über die Krise der CS informiert und auf schriftliche Unterlagen verzichtet habe. Maurer habe zudem nur wenige Informationen mit dem Gesamtbundesrat geteilt, und bei der Übergabe des Finanzdepartements an Karin Keller-Sutter habe er seine Nachfolgerin nicht ausreichend über das CS-Dossier informiert.
Ich kann es nicht beurteilen, weil ich ihn nicht gelesen habe. Es war zu erwarten, dass man einen Sündenbock sucht. Dass ich der Sündenbock sein würde, war schon beim Auftrag der PUK und auch bei der Anhörung klar.Der Auftrag der PUK lautete, zu schauen, was nicht gut gelaufen ist. Das war von Anfang an auf mich fokussiert. Also ist es keine Überraschung, wenn es so ist.Er blendet die entscheidende Zeit vor der Zuspitzung der Krise und die internationale Dimension aus.
Ich habe den Bundesrat immer über alles informiert, was ich selber wusste. Allerdings nur mündlich, denn ich traue der Verwaltung nicht. Sobald Papiere da sind, geht etwas raus. Alle Medien waren scharf und riefen täglich an. Wäre etwas durchgesickert, wäre die Gefahr eines Zusammenbruchs der CS sehr gross gewesen, was vielleicht Kreise weit über die Schweiz hinausgezogen hätte. Das haben mir auch alle Fachleute, die dabei waren, immer gesagt.
Ohne diese vorgängigen Gespräche im vertraulichen Rahmen wäre später eine Rettung schlicht und einfach nicht so schnell möglich gewesen. Thomas Jordan sagt das übrigens auch immer. Was sagen Sie zum Vorwurf, seit Sie das EFD übernommen hätten, hätten Sie kein Interesse an der Finma gehabt, weshalb diese mit angezogener Bremse gefahren sei?
Ihre Nachfolgerin fordert, dass die UBS ihr Kapitalpolster ausbaut. Die UBS befürchtet einen Wettbewerbsnachteil gegenüber internationalen Banken. Wie sehen Sie das?
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